Manfred Bieschke-Behm
Der Spiegel
Es gibt Tage,
da halte ich den Blick in den Spiegel nicht aus.
Er ist so ehrlich
und deshalb manchmal mein Feind.
Vor meinem inneren Auge kann ich besser bestehen,
da sehe ich mich so, wie ich mich sehen will:
Jung,
faltenlos
und unbeschwert.
Liegt der Spiegel in Scherben
sehe ich mich vieltausendmal
nicht anders
nur zerstückelt als kein Ganzes mehr.
Ist mir jetzt wohler?
Wo Scherben mir zeigen mein Antlitz?
Wo Sprünge ganz deutlich vor Augen mir führen
das mein Leben ein Scherbenhaufen ist?
NEIN
sein Urteil nehme ich milde zur Kenntnis
denn ich weiß
das Optik nicht das Leben allein nur ist
sondern auch das was der Spiegel nicht zeigt:
nämlich mein inneres Auge das mir hilft
Lebensfalten zu glätten.
Vorheriger TitelNächster TitelHilft es mir weiter, wenn ich ständig über mein Älterwerden hadere? Damit erreiche ich ganz bestimmt nicht, dass ich meine Jugend zurück erlange. Ist es nicht viel besser sein Alter anzunehmen und mit den Erfahrungen seines Lebens die Gegenwart und Zukunft zu gestalten? Jeder Lebensabschnitt hat Höhen und Tiefen. Auch die Jugend war nicht unbeschwert und deshalb ist es aus meiner Sicht falsch vergangene Zeiten zurückzuwünschen. Jede Zeit hat seine Zeit. Die heutige Zeit hält genauso viel Wunder für uns bereit wie die vergangenen. Wir müssen nur dazu beriet sein Wunder zu empfangen.Manfred Bieschke-Behm, Anmerkung zum Gedicht
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Veröffentlicht auf e-Stories.de am 30.04.2006.
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