Eva-Maria Herrmann

Offener Brief an unsere Politker

Offener Brief an unsere Politker

Politiker debattieren,
diskutieren, lamentieren,
hintergehen und betrügen,
unterschlagen, lügen.
Immer sind die Andern schuld!
Verlor’n hab’ ich die Geduld!

Steuern rauf und Leistung runter,
sie treiben’s immer bunter
- Entbürokratisierung -
nennt man’s jetzt.
Doch wie immer wird zuletzt
der Papierkrieg trotzdem mehr,
bleibt der Säckel wieder leer.

Und nächstes Jahr, da wird es heißen,
dann wenn alle Stricke reißen,
dass man vorher nichts gewusst
und man wird aus voller Brust,
wieder einmal debattieren,
diskutieren, lamentieren.

Wieder sind die andern schuld
und man bittet um Geduld,
bis neue Zahlen Aufschluss geben,
um dann die Steuern doch zu heben.
Die Entlastung kommt im nächsten Jahr
verspricht man uns – ist doch klar!

Aber nochmals geht die Zeit vorbei.
Die Entlastung doch nicht möglich sei,
erzählt man uns dann wiederum,
verkauft uns abermals für dumm,
um erneut zu debattieren,
diskutieren, lamentieren.

Doch sind die Wahlen nicht mehr weit,
ist KEINE Partei bereit,
ihre Fehler zu zugeben.
Einigkeit ? Wird man wohl nie erleben.
Kompromisse? Dazu ist man nicht bereit.
Doch wird es denn nicht endlich Zeit?

Zeit - gemeinsam anzupacken,
anstatt auf andern rumzuhacken?
Zeit – sich umzusehen in der Welt,
anstatt zu tun was euch gefällt?
Zeit – zuzuhören was andre sagen,
anstatt sich zu beklagen?
Zeit – für Einigkeit im Deutschen Vaterland?
Packt es endlich an! Hand in Hand!

Egal wann ich abends den Fernseher einschalte, irgendwo läuft garantiert eine politische Debatte und immer wieder das gleiche Thema und immer wieder die gleichen Worte. Ich kann's einfach nicht mehr hören!
Und trotzdem höre ich zu, in der Hoffnung, endlich eine Lösung der Probleme zu erfahren. Und bin dann wieder enttäuscht, wenn nur viel geredet, aber nichts Konkretes gesagt wird. Gibt es denn wirklich nur Schwarz und Weiß? Ist das eine wirklich nur falsch und das andere nur richtig? Gibt es denn keine Möglichkeit, sich überall das Beste herauszusuchen und die Sache bunt zu machen?
Eva-Maria Herrmann, Anmerkung zum Gedicht

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