Norbert Wittke
Schwarze Gedanken
Wenn Kummer Dich befällt,
Dir das Leben vergällt,
wie elend kommt dir
dann das Dasein vor.
Du verhälst Dich wie ein Tor,
Du machtest am liebsten
Schluss mit dir.
Glaube nicht, dass Dich
dieser Gedanke alleine befallen,
auch ich habe bei den Tagen allen
nur noch nach Stunden gezählt,
so sehr hat mich diese Idee gequält.
Doch der Mut fehlte mir,
vielleicht genauso wie Dir.
Das hat mir das Leben erhalten,
doch ich habe dann versucht,
es besser als bisher zu gestalten.
Der Gedanke war mir nun verrucht,
ich konnte nicht begreifen,
wie dieser Gedanke
konnte in mir reifen.
Wie sinnlos ist es
das Leben wegzuschmeißen.
Überlege doch einmal,
was das könnte heißen!
Du weißt nicht einmal
was danach geschieht.
Vielleicht ist es dort
noch viel schlimmer als hier.
Darum lebe Dein Leben
trotz aller Qual!
Ein Mal nur ist es
Dir Mensch vergönnt.
(Geschrieben 1963 im Alter von 19 Jahren)
Übrigens war dieses Gedicht in einem kleinen Gedichtsband
veröffentlicht. Im Jahre 1987 konnte ich mit Patienten im
LKH Bonn (mein Vater war dort in Behandlung nach einem
Schlaganfall) darüber diskutieren. Ich hatte dort einige Exemplare
zur Verfügung gestelt. Es hatten einige Selbstmordversuche
hinter sich. Es war mehr als interesssant.
Gerichtet auch an einige junge Freunde hier, die anscheinend immer
wieder darüber nachdenken. Macht es nicht!Das Leben hat auch schöne
Seiten.
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Veröffentlicht auf e-Stories.de am 13.05.2006.
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