Karl-Heinz Fricke
Der Mond spricht zur Welt
Ach, das ist total verrückt,
man ist mir auf den Leib gerückt.
Kerle, die sich nicht genieren,
keck auf mir herumspazieren.
Sie hüpfen herum, so froh und munter
und winken zur fernen Erde hinunter.
Sie fragen gar nicht ob ich's erlaub',
und wirbeln auf den ganzen Staub.
Ein älterer Kerl, vermutlich ein Vater,
fiel beinah' in einen Krater.
Er hatte wohl ganz unbedacht
einen zu großen Sprung gemacht.
Von der Erde, unten blau,
sieht man alles ganz genau.
Es passt wohl auch in ihre Sache,
weil ich gerade Vollmond mache.
Wenn ICH nun ihre Erd beträte
und mir dies gelingen täte,
dann wär' das ein Akt der Gewalt,
denn ich macht' euch alle kalt.
So rat ich euch, lasst mich allein
und stellt eure Besuche ein,
sonst bereut ihr es gewiss
und es gibt nur noch Finsternis.
Der Unterschied zwischen uns ist klar:
Ihr müsst sterben und seid nicht mehr da.
Ich sitze für immer auf meinem Thron,
denn ich bin ein Himmelssohn.
Karl-Heinz Fricke 21.05.2006
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Veröffentlicht auf e-Stories.de am 21.05.2006.
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