Rainer F. Storm

UND WIR LEBEN NOCH IMMER !

Was heute streng verboten ist,
war früher ganz normal!
In meiner Kindheit, war´s halt so
und uns war´s eh egal!
 
Mein Gitterbett in dem ich schlief,
war farbig bunt gestrichen.
Und aus der Farbe ist manch´ Blei,-
und Cadmium entwichen.
 
Die Fläschchen voll mit der Arznei,-
das Bleichmittel ohn´ hin.
Sie standen für uns griffbereit:
Doch brauchten wir das Ding?
 
Auch brauchten wir noch keinen Helm.
Für was auch, auf der Welt?
Sind wir auch oft vom Rad gestürzt,-
sind wir nicht gleich zerschellt!
 
So war sie halt, die arme Zeit,
und gibt es sie auch nimmer,-
egal was auch geschehen ist,
wir leben doch noch immer!
 
Die Seifenkisten - Zeit war schön,
natürlich ohne Bremse!
Da kam als Prellbock ganz genehm,
dem Nachbarn seine Gänse!
 
Das war ein Fall für den Gendarm!
Und das war uns auch klar.
Genauso, dass der Herr Papa,
auf "Sheriff´s" Seite war.
 
Wir tranken Wasser aus dem Hahn´,-
noch nicht aus Sprudelflaschen!
Und dieses Wasser war recht kalt,
doch leider auch zum Waschen!
 
Im Auto saß man ohne Gurt
und Airbag, - was ist das?
Wir turnten frei im Wagen rum,
das war ein riesen Spaß!
 
So war sie halt, die arme Zeit,
und gibt es sie auch nimmer,-
egal was auch geschehen ist,
wir leben doch noch immer!
 
Und morgens ging man aus dem Haus
und kam erst wieder heim.
wie es zuvor besprochen war,
beim Straßenlaternen - Schein.
 
Wer fragte schon nach Aufsichtspflicht,
als wir uns kräftig schlugen?
Das war  ´ne Sache unter uns,
uns doch recht harten Buben!
 
Auch Regenwürmer aßen wir!
Sauerampfer von der Wiese,
die kurz zuvor wurd´ gut gedüngt,
mit Gülle, - so hieß diese!
 
Computer gab es auch noch nicht,
doch dafür gab´s noch Freunde!
Für die ging man durch dick und dünn,-
man lachte und man weinte.
 
So war sie halt, die arme Zeit,
und gibt es sie auch nimmer,-
egal was auch geschehen ist,
wir leben doch noch immer!
 
Gar mancher flog beim ABI durch
und sprang nicht gleich vom Dach!
Man wiederholte halt noch mal,
ganz ohne Weh und Ach!
 
In Wald und Flur war´n  wir zuhaus´,
´ne Disco war uns fremd!
In kurzen Hosen spielten wir,-
nur sonntags gab´s ein Hemd!
 
Barfuß war´n wir unterwegs
und spärlich war das Essen.
Fiel unser Brot mal in den Dreck,
wurd´ es samt ihm gefressen!
 
So war sie halt, die arme (schöne) Zeit,
und gibt es sie auch nimmer,-
egal was auch geschehen ist,
wir leben doch noch immer!
 
 
©   by  rsto

Vorheriger TitelNächster Titel
 

Die Rechte und die Verantwortlichkeit für diesen Beitrag liegen beim Autor (Rainer F. Storm).
Der Beitrag wurde von Rainer F. Storm auf e-Stories.de eingesendet.
Die Betreiber von e-Stories.de übernehmen keine Haftung für den Beitrag oder vom Autoren verlinkte Inhalte.
Veröffentlicht auf e-Stories.de am 23.05.2006. - Infos zum Urheberrecht / Haftungsausschluss (Disclaimer).

Der Autor:

Bild von Rainer F. Storm

  Rainer F. Storm als Lieblingsautor markieren

Buch von Rainer F. Storm:

cover

Zeit - Im Fluss des Jahres von Rainer F. Storm



"Zeit - Im Fluss des Jahres" heißt die Anthologie, in der heiter und leicht, gelegentlich auch nachdenklich, der Wandel der Jahreszeiten, sowie Erinnerungen an die Heimatstadt von Rainer F. Storm, wie auch Aufenthalte am Meer und in den Bergen reflektiert werden.

Möchtest Du Dein eigenes Buch hier vorstellen?
Weitere Infos!

Leserkommentare (20)

Alle Kommentare anzeigen

Deine Meinung:

Deine Meinung ist uns und den Autoren wichtig!
Diese sollte jedoch sachlich sein und nicht die Autoren persönlich beleidigen. Wir behalten uns das Recht vor diese Einträge zu löschen!

Dein Kommentar erscheint öffentlich auf der Homepage - Für private Kommentare sende eine Mail an den Autoren!

Navigation

Vorheriger Titel Nächster Titel

Beschwerde an die Redaktion

Autor: Änderungen kannst Du im Mitgliedsbereich vornehmen!

Mehr aus der Kategorie "Das Leben" (Gedichte)

Weitere Beiträge von Rainer F. Storm

Hat Dir dieser Beitrag gefallen?
Dann schau Dir doch mal diese Vorschläge an:

FRÜHLING im WINTER! von Rainer F. Storm (Aktuelles)
AUF GROSSEM WEG... von Renate Tank (Das Leben)
Der Brückenmensch von Karl-Heinz Fricke (Menschen)

Diesen Beitrag empfehlen:

Mit eigenem Mail-Programm empfehlen