Miriam Feuerlein
Ikarus´ Nacht
Als Ikarus stürzte, schlief die Sonne,
und das Meer war fern,
nein – nicht fern: in ihm, der träumend
in sonnengluterhellter Nacht versank.
Als Ikarus fiel, sah ihm kein Vogel zu,
kein Fisch gab ihm Geleit zum tiefen Grund.
Doch stürzte er ins grundlos Tiefe jener Arme,
die, selbst noch zitternd, ihn beruhigend hielten.
Sanfte Finger strichen die zerzausten Schwingen glatt,
und leicht wie kühle Seide lag
ausgebreitet über ihren Gliedern sein Federflaum.
Vorheriger TitelNächster TitelEinen ganz anderen Aspekt des Ikarus-Mythos findet Ihr in meinem Froschgedicht Nr. 58: "Plagiat". Miriam Feuerlein, Anmerkung zum Gedicht
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Veröffentlicht auf e-Stories.de am 25.05.2006.
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