Annie Krug

deftige Bräuche...

 
 
In einem Dörfchen tief in Bayern,

-  Namen wollen wir nicht nennen,

da tat man seltne Bräuche feiern

die nur dort Geborne kennen..
 
Im Sommer zur Heu-Erntezeit

traf man sich in den Scheunen.

Drauf hat sich alles lang gefreut.

zuhause hielt´s da keinen.
 
Zuallererst, da kam die Pflicht,

- die Kür, die musst noch warten

das Heu ward sorgsam aufgeschicht´

dann konnt´die Sause starten.
 

„Den Heustich“ nannten sie das Spiel,

und es war sehr vergnüglich,

Die Damen trugen nicht sehr viel

und fanden das vorzüglich. 
 

Die Erste machte sich bereit

zum heitren Rätselraten,

Die Burschen verloren keine Zeit

sie hatten schon ´nen ..Appetit.
 

Das Mädel musste tief sich bücken

Dann kam von hinten einer an,

der tat sie ungemein beglücken

und zeigen, was er schönes kann...
 
Sie musst erraten, wer das war.

Das gab viel Grund zum Lachen.

So  hält man´s auch in diesem Jahr

und lässt es kräftig krachen.
 
Die Jungbäurin ist auch dabei

Wirft flugs sich auf den Bauch

Hinein ins frische weiche Heu,

denn so will es der Brauch.
 
Ihr Mann jedoch, der rast vor Zorn

man hat vor vierzehn Tagen

sich erst die ewge Treu geschworn,

doch sie lässt sich nichts sagen.
 
Zur Gabel greift er, die da steckt,
es zittern ihm die Hände.

Das Publikum, total verschreckt,

flüchtet bis an die Wände.  
 
Sieht zu mit verstörten Blicken,

und traut es nicht verhindern.

Den Stiel, den langen, harten, dicken

klatscht er ihr übern Hintern. 
 

Sie räkelt sich im Heu vor Lust,

stöhnt selig auf – „oh jaaa!“

Und schreit, „Ich habs doch gleich gewusst,

Herr Pfarrer ist auch wieder da!“

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