Egon Tenert

Verführung

 

Mein schönes Fräulein, darf ich´s wagen,

was ich mir wünsche, laut zu sagen?

Aug in Auge, Mund an Mund

Tu ich dir mein Verlangen kund.

Schon tastet meine Zunge weich

nach deiner, und die tut´s ihr gleich.

Oh, dieses Schlängeln, Schlecken, Schlingen

gehört doch zu den schönsten Dingen

die Mann und Weib einander schenken

wenn sie an Zärtlichkeiten denken.

In deinen Blicken liegt Begehren,

ich seh´, du wirst mir nichts verwehren ...

 

Wenn meine Hand nun langsam gleitet

in deine Bluse und bereitet

dir Wohlbehagen und Entzücken,

so lass sie deine Äpfel pflücken,

so glatt und rund, so weich und zart,

die reifen Beeren, prall und hart,

während die andere schon kühn

sich findet zwischen deinen Knien

und zärtlich deine Schenkel streichelt,

bedächtig deine Haut umschmeichelt,

sich stiehlt behutsam in dein Höschen

und spielt mit deinem feuchten Röschen,

taucht mit den Fingern in dein Pfläumchen,

reibt deine Knospe mit dem Däumchen…

 

Du reagierst mit leisem Stöhnen,

drum will ich weiter dich verwöhnen:

Die prallen Äpfelchen zu drücken

vermag dich sicher zu beglücken,

das Naschen an den reifen Beeren

wird deine Freude noch vermehren.

An deiner Knospe will ich lecken,

mag sie sich auch im Busch verstecken

der auf dem Venushügel sprießt,

damit sie wächst und Nektar fließt,

will ihn aus deiner Muschel schlürfen,

dein zartes Früchtchen knabbern dürfen!

Doch mag ich dich auch heiß begehren,

lass mich dein gold´nes Vlies dir scheren!

So kannst du leichter mich verführen

und meine Zunge besser spüren!

 

Du lässt mich weiter, tiefer tauchen,

ich hör dich seufzen, keuchen, hauchen.

Du windest, bäumst dich vor Vergnügen,

kannst nicht mehr stehen, möchtest liegen,

sinkst vor mir auf den Diwan nieder

und schälst dich ganz aus deinem Mieder,

lässt mich an dir mit Lust nun laben,

in deiner weichen Spalte graben

in der die Säfte reichlich fließen.

Du bist bereit nun zum Genießen,

enthüllst auch mich mit zarten Händen,

greifst gierig schon nach meinen Lenden

willst Mark aus meinem Stängel saugen,

und ich verdrehe schon die Augen,

weil nun in mir die Sinne toben.

Du machst das gut, ich muss dich loben!

 

Halt ein, und saug´ nicht gar so heftig!

Du willst doch, dass er hart und kräftig

dir dient an einem andern Orte?

Ich stöhn´ nur noch, mir fehl´n die Worte.

Du gibst aus deinem gier´gen Schlunde

mich frei nun für die nächste Runde,

willst deine Schenkel um mich schlingen

und mich erneut zum Keuchen bringen

indem du deinen Mund ersetzt

durch heiße Lippen, die benetzt

vom Tau der Lust schon seidig schimmern.

Ich höre dich erleichtert wimmern

als du mit sich´rer Hand mich lenkst,

in deinem Lustschloss mich versenkst …

 

Wie wohl es tut, in dich zu stoßen!

Ich fühle meinen Freund, den großen

eintauchen in das Himmelreich

das ihn umfängt so warm und weich,

tief in dich dringend und dich weitend

als du verzückt auf mir nun reitend

dich hebst und senkst in leichtem Trab,

mit Ein und Aus durch Auf und Ab.

Die Lust ist kaum mehr zu ertragen

als im Galopp zum Ziel wir jagen

und nun mit Keuchen und mit Hecheln

schwer atmend, mit beglücktem Lächeln

dem Höhepunkt entgegen streben.

 

Nur einmal Senken noch und Heben,

dann fühl ich meine Sinne schwinden;

ekstatisch ist nun mein Befinden,

und heiß und heftig spritzt der Saft

in deine Muschel aus dem Schaft.

Ein Beben geht durch deine Glieder

Du sinkst erschöpft auf mir nun nieder,

willst für ein Weilchen still nur liegen,

dich eng in meine Arme schmiegen …

Doch schon recht bald zeigst du den Willen

Die Lust erneut mit mir zu stillen.

Das kommt mir gar nicht ungelegen,

denn auch bei mir will sich was regen …

 

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Veröffentlicht auf e-Stories.de am 27.05.2006. - Infos zum Urheberrecht / Haftungsausschluss (Disclaimer).

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