Antra Mai

Brücken

Der Schmerz ist es nicht, was mich in den Welten reisen läßt
es ist das Gefühl für ewig in mir allein zu sein, mit mir und ohne mich
 
jede Begebenheit von Kommunikation und Sprache ist eine zerbrechliche Brücke
zwischen Realität und Wahnsinn
 
die Brücken grenzen an neue Brücken
es gibt keinen Aufstieg und keinen Abstieg zu ihnen,
es führt kein Weg dran vorbei
oder erstmal hin zu ihnen
 
sie sind da, stellen sich als Schlösser dar,
dessen Schlüssel hinabgefallen ist
 
ich habe ihn fallen sehen-den Schlüssel
ich habe weder Hände noch einen Schrei für diese Metapher
 
er ist fort und ich beginne ohne Mund Einlass zu erbeten
Einlass für diese Brücke, für meine Schritte ohne Füße
 
ich betrete sie fliegend, ausweichend und furchtsam
es macht mir Angst alles hinter mir aufgeben zu müssen,
alles was mir einst vertraut erschien
 
wieso gibt es kein "Zwischen", das ich wählen kann 
da ist nur ein Entweder-Oder
 
ich fühle mich im Fall trudeln, kein Fallschirm bietet mir Schutz
 
ich falle auf die Brücken, die ein Hinter-mir nicht zulassen und 
erschrecke in Starre fallend
ein Blick nach vorn, einer nach hinten
 
das Vorn ist unbekannt, das Hinten mit Schrecken und auch mit Schönheit gekennzeichnet
ich traue mich nicht den Schritt zu gehen und bleibe auf ewig indem Dazwischen hängen
 

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Veröffentlicht auf e-Stories.de am 28.05.2006. - Infos zum Urheberrecht / Haftungsausschluss (Disclaimer).

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