Du kommst am Abend müde nach Haus,
und schaust aus deinem Fenster raus,
stellst mit Bewunderung dann fest,
was sich dort bewegen lässt.
Da laufen Menschen wild in Scharen,
du siehst wie sie mit Autos fahren.
Siehst sie über Straßen rennen.
Und ohne sie so recht zu kennen,
schaust du neidvoll hinterher,
Die Augen sehen noch viel mehr.
Du hörst sie lachen, hörst sie singen,
als wollt man dir ein Ständchen bringen.
Doch du ziehst den Vorhang zu,
willst nichts sehen, willst nur Ruh.
Doch in Wirklichkeit o Mann,
bist du armseliger dran.
Du siehst dann deine Hausarbeit,
doch dir fehlt dazu die Zeit.
Du schmierst ein Brot auf deiner Hand,
siehst die staubbedeckte Wand.
Es sind die kleinen Alltäglichkeiten,
die dir zuwider sind beizeiten.
Du drückst dann auf den Fernsehknopf,
sitzt davor mit leerem Kopf.
Doch du sitzt und starrest stumm,
willenlos im Raum herum.
Jetzt möchtest du so gerne reden,
doch niemand sitzt bei dir daneben.
Einsamkeit so nennt man dies,
als deine Frau dich einst verließ,
warst du für die Einsamkeit
auf jeden Fall dafür bereit.
Nun bleibt leer so manche Nacht.
Die Träume die man dir gebracht,
konnten dich nun auch nicht retten.
Wie oft lagst du in fremden Betten?
Suchtest dann in vollen Zügen,
ein immer schnelleres Vergnügen.
Irgendwann so merktest du,
hörte niemand dir mehr zu.
Die Arbeit wurde schwer am Tag,
niemand da, der dich auch mag.
Fremd war dir die Heiterkeit,
traurig deine Dunkelheit.
Nun wirst du wieder neu versuchen,
eine Glücksreise zu buchen,
um vor der Einsamkeit zu fliehen,
vielleicht auch von hier fortzuziehen.
Tag und Nächte werden lang.
Einsamkeit macht auch noch krank.