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Die liebsten Blumen meines Lebens.
Seht doch!
Das Wunder geschah
wonach mein Herz
sich gesehnt.
In heller Wiesen grünender Pracht,
ein helles Getupfe sich dehnt.
Da recken die Köpfchen,
so hell und so zart,
so lieblich
in ihrer bescheidenen Art,
der Gänseblümchen
sich scheu in die Höh.´
Wie gern ich ihr gelbweißes
Werden dort seh.
Ein paar vor dem Haus,
im Grünen, schon warten,
ob Kinderhände,
die kleinen - noch zarten,
sie pflücken auch werden,
wie WIR es einst taten.
Das letzte bracht´ mir
ein Kind aus dem Garten,
aus Wiesen,
die unsre Gebäude umgaben.
Da wurde geholfen,
gepflückt und gegraben.
Ein Junge, noch klein,
von der Sonne gebrannt,
schaut lieb mir ins Aug,
als er´s gab meiner Hand.
Er schenkte nicht nur
die Blümchen mir alle,
er schenkt' wohl sein Herz auch,
dass mir es gefalle.
Noch heute
sehe ich vor mir ihn stehn.
Solch liebes Geschenk
wird mir nie mehr geschehn.
Doch bleibt die Erinnerung
hell in mir wach -
und ich seh´s wie im Traum,
unterm einsamen Dach.
Ja! Gänseblümchen,
die liebten wir alle.
Ach käme doch einer,
dem’s auch noch gefalle!
Bald pflück ich sie selbst,
diese Frühlingsfreuden
dann sage ich still, -
mag von Herzen euch leiden.
© Marianne Reepen |