Karine Diering

Feinsliebchen



Wenn schwarzes Feuer dich verzehrt
die Glut des Eises dich verbannt
wenn Röcheln dir den Schrei verwehrt
reich ich beruhigend dir die Hand

Ach komm mein Feinsliebchen
träum dich zu mir hin
genieße das Ahnen
wie nah ich dir bin

Wenn Schluchten sich zum Himmel schwingen
Herzsprünge sich vor Schwertern neigen
Bewusstsein und Vergessen ringen
voll Schmerzen den Olymp besteigen

Dann komm mein Feinsliebchen
träum dich zu mir hin
genieße das Ahnen
wie nah ich dir bin

Wenn Panzer durch die Leere dröhnen
geboren frisch aus altem Eiter
wenn schweißgetränkte Masken höhnen
der Grausamkeit bestiegne Leiter

Dann komm Feinsliebchen
träum dich zu mir hin
genieße das Ahnen
wie nah ich dir bin

Wenn Fülle bar jeder Nähe
gerinnt
kein Platz ist für Echtes im Spiel
Wenn kraftlos dein Tanz in der Mühle
gewinnt
erstickt so das einstige Ziel

Dann komm mein Feinsliebchen
träum dich zu mir hin
genieße das Ahnen
wie nah ich dir bin

Ob Leere,ob Fülle - stets bin ich mit dir
mal Kern, mal nur Hülle
doch immer ein ‚Wir’

Bist heute du reif für die wandelnde Reise,
nicht Feigheit noch Schwäche dein
Sehnen mehr nährt,
dein Wünschen mich leise und lockend begehrt
unmerklich verstell'n sich die Gleise

Dann schau mein Feinsliebchen
Tret ich vor dich hin
zerreiße die Schleier
- wieder eins mit dir bin

Der Tod geht zwei Schritte hinter dir.
Nütze den Vorsprung und lebe.
(Werner Mitsch)
Karine Diering, Anmerkung zum Gedicht

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