Karine Diering
Feinsliebchen
Wenn schwarzes Feuer dich verzehrt
die Glut des Eises dich verbannt
wenn Röcheln dir den Schrei verwehrt
reich ich beruhigend dir die Hand
Ach komm mein Feinsliebchen
träum dich zu mir hin
genieße das Ahnen
wie nah ich dir bin
Wenn Schluchten sich zum Himmel schwingen
Herzsprünge sich vor Schwertern neigen
Bewusstsein und Vergessen ringen
voll Schmerzen den Olymp besteigen
Dann komm mein Feinsliebchen
träum dich zu mir hin
genieße das Ahnen
wie nah ich dir bin
Wenn Panzer durch die Leere dröhnen
geboren frisch aus altem Eiter
wenn schweißgetränkte Masken höhnen
der Grausamkeit bestiegne Leiter
Dann komm Feinsliebchen
träum dich zu mir hin
genieße das Ahnen
wie nah ich dir bin
Wenn Fülle bar jeder Nähe gerinnt
kein Platz ist für Echtes im Spiel
Wenn kraftlos dein Tanz in der Mühle gewinnt
erstickt so das einstige Ziel
Dann komm mein Feinsliebchen
träum dich zu mir hin
genieße das Ahnen
wie nah ich dir bin
Ob Leere,ob Fülle - stets bin ich mit dir
mal Kern, mal nur Hülle
doch immer ein ‚Wir’
Bist heute du reif für die wandelnde Reise,
nicht Feigheit noch Schwäche dein
Sehnen mehr nährt,
dein Wünschen mich leise und lockend begehrt
unmerklich verstell'n sich die Gleise
Dann schau mein Feinsliebchen
Tret ich vor dich hin
zerreiße die Schleier
- wieder eins mit dir bin
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Nütze den Vorsprung und lebe.
(Werner Mitsch)
Karine Diering, Anmerkung zum Gedicht
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Veröffentlicht auf e-Stories.de am 02.06.2006.
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