Susanne Aukschun
ICH
Ich bin so sexy und charmant,
so superlieb und doch galant,
ich bin ein As in Deinem Bett
und trotzdem nett und sehr adrett.
Ich bin der Trumpf in Deiner Hand,
so unscheinbar und doch gewandt,
ich sprühe stets vor trocknem Witz,
mit braunen Augen wie ein Kitz.
Das Haar, es weht in voller Mähne,
man hatte mit mir Modelpläne.
Die Nägel kurz und sehr modern,
so ham es Männer heute gern.
Wenn meine Haut leicht braungetönt
und die Frisur perfekt geföhnt,
kann keiner mir je widerstehn
und möchte mit mir tanzen geh’n.
Beim Jive schwing ich ein leichtes Bein,
auch sonst mag man(n) gern Partner sein,
ich bin so leicht wie eine Elfe,
auch wenn ich Dir beim Führen helfe.
Ob Pumps oder in Hackenschuh’n,
die Lebensfreude will nicht ruhn’,
bin kulturell für vieles offen
und hab in Kneipen schon gesoffen.
Theater, Oper, Tanzbalett,
mit mir ist’s überall sehr nett,
Powwow, Indianer, Lederrock,
mit mir gibts nirgends einen Schock.
Hat mal ein Mann mich an der Seite,
der Mund lacht über volle Breite,
ist stolz auf seine Partnerin,
die ich ihm gern von Herzen bin.
Ich bin so gut, ne echte Perle
und küsse wie ne Meeresschmerle.
Kann kraulen bis der „Willi“ steht
und Dir der ganze Kopf sich dreht.
Mein gutes Herz ist unschlagbar,
die liebe Art so unsagbar.
Beschenken macht mir große Freude,
die Nachbarn und ganz andre Leude.
Kann Kochen – Backen nicht so gut,
auch wenn die Susi’s trotzdem tut.
Der Haushalt fällt mir manchmal schwer,
doch da hilft Muttern mir dann sehr.
Bei Schreibarbeit ein echtes As,
mit Rechtsanwälten hab ich Spaß,
hast Du mal ein Papierproblem,
kann ich Dir gut zur Seite stehn.
Einjeder gibt mir gern nen Kuß,
weil man(n) mich einfach lieben muß.
Nur schade, schade ist es wenn,
nach vielen Falschen ich oft renn.
Obwohl ich hab ein gutes Herz,
ist es doch oft sehr voll von Schmerz,
denn weil ich so sensibel bin,
häng ich leicht in ner Krise drin.
Hab ich den „Richtigen“ gerochen,
war schnell in mir etwas zerbrochen.
Sie habens mir fast nie gedankt
und sich nicht mal mit mir verzankt.
Ham mich belogen und betrogen
und sind schnell aus dem Haus geflogen.
die Armen müssen mich jetzt missen
und sich zu Jüngeren verpissen.
Gleich zwei-, dreimal ich stand schon dumm
als Braut ohne nen Mann herum.
Sie hatten Angst und dies und das
oder die Midlifecrises, was?
Doch eines Tages kommt er an,
der Mann, der mich gut leiden kann.
Der mich so nimmt, wie ich so bin,
in mir steckt viel, viel Liebe drin.
Er wird schon kommen, der Herr Ritter
und klingeln an dem Hundegitter,
ich würd dann öffnen ihm allein,
mag gerne die Prinzessin sein.
Doch eines sag ich Dir voraus,
komm bloß mit meinen Hunden aus.
Denn wer’s verscherzt mit unsrer Flocke,
hat schnell nen Loch in seiner Socke...
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Veröffentlicht auf e-Stories.de am 04.06.2006.
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