Peter Grädel

Und am Anfang war das Wort

Und am Anfang war das Wort!
Somit ist erklärt weshalb in dieser Welt
Chaos herrsche hier und dort,
wenn der Gedanke dem Wort hintangestellt.
 
Besteht deshalb Gottes Liebe in der Signatur
seines Odems an die unbarmherzige Natur,
deren grausam Egoprinzip zum Existieren
drin besteht anderes Leben zu annihilieren.
 
Auf dass ein Sapiens, der er klar nicht ist,
bar von Wissen, doch durchtirebener List,
als Krone seiner Schöpfung wüte arg,
bis die Erd Untertan ist – wüst und karg?
 
Ach, sag doch mal, du lieber Gott,
klerusgekrönter Polyflott,
wie soll man es sich denn nun so drechseln,
dich nicht mit Satanas zu verwechseln?
 
Wie, was? – nur nicht verzagen:
Sühnesohn Jesus fragen?
Der so viel versprach von deiner Liebe.
Sie am Kreuz empfing – und dazu Hiebe!
 
Nein, hab Dank mein lieber Polyflott.
Ich brauche keinen solchen Gott,
denn ich misstraue allen Theologen,
die dich zurechtbogen indem sie logen.
 
Der Glaube kann zwar Zwerge versetzen,
geistige insbesonders.
Doch glauben kann nicht Wissen ersetzen.
Wahrheit liegt wohl woanders.
 
Bestimmt nicht unter Pfaffenroben und Talaren,
Katakombenmuff verbergend aus tausend Jahren.

Weshalb:

Das theologisch Argument
mir gar nicht auf der Zunge brennt.
Gerne schieb ich es anstatt Zank
gelassen auf die lange Bank.
 
Im Jenseits wird’s sich erweisen,
was das Diesseits hat verheißen.
 Ein Naseweis, der nicht abwarten kann,
rätselt, und hebt dann noch mit drohen an.

Denn:

Ein Jenseitsbild aus ungelenker Hand
vom Homo erregtus wirr erschaffen
gleicht eher der Pinselei des Affen.
Schief hängt es erst noch an der Wand.

 

 

r

 

 



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Veröffentlicht auf e-Stories.de am 04.06.2006. - Infos zum Urheberrecht / Haftungsausschluss (Disclaimer).

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