Richard von Lenzano

Leben aus dem Meer

 
Ach - wie war es früher schön
an der Reling so zu steh'n,
mit der Angel in der Hand
Stunden weg - von jedem Land -
viele Fische holt' man raus
die man stolz nahm mit nach Haus,
diese waren sehr gesund
und wir aßen - manches Pfund.
Fisch hat Eiweiß, das ist gut,
weil das gut dem Körper tut,
können wir nicht drauf verzichten
müssen weiter Fisch vernichten.
 
Fische gab's in großen Massen
kleine, Große - alle Rassen,
konnt' der Mensch seit Urzeit fangen
doch jetzt muss man darum bangen.
Diese Zeit - ist längst vorbei
man merkt es bei der Fischerei,
die Meere hat man abgefischt
die Netze sind wie blankgewischt.
Viele Arten - gibt's nicht mehr,
wo nehmen wir das Eiweiß her?
Es ist von alters her so Brauch,
dass  Eiweiß braucht des Menschen Bauch.
 
Viele Arten sind verschwunden
die uns können nicht mehr munden,
Fischnetze wurden immer feiner
die Fische deshalb umso kleiner.
Der Mensch in seiner großen Gier
vernichtet hat der Meer Zier,
die Tiere hatten keine Chance
zu halten die Naturbalance.
Der Mensch als Herrscher der Natur
vernichtet jede Kreatur,
unbesonnen - ohne Sorgen,
denkt er nicht an Übermorgen?
 
Die Wale man auf' s Korn genommen
beim Ende ist bald angekommen,
sinnlos hat man sie vernichtet
weil Menschengier niemals verzichtet.
Makrelen gibt es nur noch selten
in allen großen Wasserwelten,
wenn wir nicht bald vernünftig werden
gibt's keine Fische mehr auf Erden.
Thunfische wurden abgeschlachtet
man ihnen nach dem Leben trachtet,
alle Nation dieser Welt
ziehen aus dem Fischfang Geld.
 
Der Seelachs und der Kaviar
sind auch nur für die Reichen da,
denn die wenigsten Menschen können
sich heute solchen Luxus gönnen.
Der Hering war ein Massenfisch
stand häufig auf dem Mittagstisch,
Rotbarsch und Butt sind noch zu nennen
die wir bald vergessen können.
 
Doch - ein Problem - das trifft mich sehr,
man macht sich über Schildkröten her,
gefangen werden sie in Massen
beim Händler klingen hell die Kassen.
Der Mensch ist haltlos und besessen
bis allen Fisch er hat gegessen.
Schildkröten gibt es dann nicht mehr:
andere Tiere müssen her.
 
Auch die Chemie ist hier gemeint
die Seewasser mit Säure eint,
Öl pumpt man in die weite See -
wem tut schon das Gewissen weh?
Des Menschen Zukunft ist bedroht,
wenn wir so aasen - ohne Not.
Wann lernen wir mal zu verzichten,
und nicht das Leben zu vernichten ?
Wir müssen Wasser sauber halten,
um die Natur uns zu erhalten.
Wir müssen schwache Arten schützen,
wenn sie uns demnächst sollen nützen.
Auch unsre Kinder - die von Morgen
die sollen leben - ohne Sorgen.
 
Doch - wenn wir nichts hinterlassen:
Wie ernähren sich dann die Massen?
 
 
 
 
 
 
Richard von Lenzano
            01/84

Es handelt sich um ein älteres Werk von mir, welches aber leider nichts von seiner Aktualität verloren hat. Im Gegenteil, die Frage der menschlichen Ernährung wird nach meiner Ansicht noch einmal eine entscheidende Frage der gesamten Menschheit werden.

Ich habe versucht aufzuzeigen, wie gierig und vernichtend der Mensch sein kann bzw. ist.
Wenn wir dem nicht abhelfen, wird es eines Tages nur noch die Natur selbst geben, weil sich der Mensch selbst "ausgesondert" hat.

Richard von Lenzano
im Juni 2006
Richard von Lenzano, Anmerkung zum Gedicht

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