Birgit Lüers
Im Schweigen des alten Mannes
hinter Wolken und schwüler Luft,
und seit Stunden schweigt er
leise seine Gedanken.
Er fühlt nicht die Tränen, die dabei
durch die tiefen Furchen
seiner ledernen Haut rinnen.
stört ihn nicht, nicht das graue
Hemd, das einmal weiß gewesen war
und auch nicht die Haare,
die längst ihre Facon verloren hatten.
Geknickt sitzt er auf dem alten Holzstuhl,
und sein Blick gilt nur ihr
…dieser kleinen, zarten Blume.
die Sanftheit und ihre Zuversicht
ganz egal wie schwer das Leben war,
die Schicksalsschläge –
die sie gemeinsam erlitten
und zu Boden rissen.
Sie war so zierlich und eben doch
so sehr viel stärker als er.
und er sitzt noch immer
im Schatten des kalten Hauses,
das jetzt sein zu Hause sein sollte.
Das zu Hause, das er mit Vielen teilte.
Mit Vielen - nur nicht mit ihr,
…die er so sehr vermisste.
aus seinem Leben getrunken?
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Veröffentlicht auf e-Stories.de am 10.06.2006.
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