Susanne Aukschun

Midlifecrises

Mit 40 fragt sich mancher Mann,
was wohl im Leben fehlen kann.
Er hat ein Haus, nen Hund und Pferde,
doch gibt es mehr auf Gottes Erde.
 
Er liebt am meisten den Beruf
und Frauen, wie man sie erschuf,
doch fehlt ihm was zu seinem Glück,
das ist sein großes Mißgeschick.
 
Doch was ist Glück, muß er sich fragen,
den Alltag täglich zu ertragen?
Die Koppeln stets adrett zu mäh’n?
Auf Arbeit seinen Mann zu steh’n?
 
Er weiß es nicht und kann sich winden,
so wird sein Glück er niemals finden.
Muß definieren, was er mißt,
weil’s sonst nicht zu erreichen ist.
 
Drum ziehen manche, watt’n Graus,
in jene weite Welt hinaus,
die sie erwägen zu erkunden,
ha’m sich bisher zu sehr geschunden.
 
Sie ziehen in ‚ne eigne Bude,
nach Stahnsdorf oder Buxtehude,
ha’m einen Tisch und auch ein Bett
und finden das zunächst ganz nett.
 
Die Microwelle dreht geschwind,
was man(n) im Kühlschrank mal so find.
Nur heute ist er leider leer,
das Herz, es wird nun doch mal schwer.
 
Denn immer uffe Bude hocken,
inmitten ungewasch’ner Socken,
so ganz allein und nur mit sich,
das liebt man(n) so auch wieder nich...

Ein wenig Heimweh kraucht jetzt hoch.
Wie war das schön doch damals noch.
Man(n) schwelgt nun tief in den Gedanken,
die sich um das Zuhause ranken.
 
Wie war das schön in alten Tagen,
muß man(n) sich immer öfter fragen.
Als frau ihm seine Füße kraulte,
auch wenn die Olle manchmal maulte.
 
Und wenn er spät des abends kam,
war seine Schüssel immer warm.
Nachdem er aß sein klein Salätchen,
ging es mit ihr ins Kuschelbettchen.
 
Ein kleiner Kuß noch auf den Mund,
ein kurzes Kraulen für den Hund,
dann schlief man(n) sanft und selig ein,
im Haus, das sollte seines sein.
 
Erst früh, wenn dann der Morgen graut,
man(n) wieder aus dem Fenster schaut.
In sattes, üppig ländlich Grün,
wo Vögel durch den Himmel zieh’n.
 
Die Sonne strahlt am Firmament,
die Frau hat, wie man sie so kennt,
das Käffchen längst schon aufgesetzt,
damit er nicht zur Arbeit hetzt.
 
Der Weg ist weit, es ist ne Qual,
der Kilometer große Zahl,
doch hat er sich das ausgesucht,
als er hat dieses Haus gebucht.
 
Zuhause kann man nicht benennen,
wo nur ein Platz ist, um zu pennen.
Zuhause ist, wo man(n) es dankt,
daß man(n) alltäglich Kräfte tankt.
 
Wo Liebe ist und viel Vertrauen,
wo man(n) kann auf den andren bau’n.
Drum denk mal nach, mein lieber Schatz,
wo für Dich ist wohl dieser Platz.
 

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