Susanne Aukschun

Raucher

In welche Augen ich auch schau,
(ich schau schon mal, bin Singlefrau),
gibt’s meistens da nur ein Problem,
für das ich mich rein gar nicht schäm.
 
Denn ist da mal ein Mann adrett,
gut anzuschau’n und auch noch nett,
dann stört mich neben Rumgefummel,
im Mund sein Zigarettenstummel.
 
Ich kann das Rauchen gar nicht ab,
denn bei mir wird die Luft gleich knapp,
muß husten und mich überwinden,
kann an ‚nem Raucher gar nichts finden.
 
Und raucht er dann noch wie ein Schlot,
ist er ja sowieso bald tot.
Man will ja nicht gleich Witwe sein
und bleibt dann doch lieber allein.
 
Warum gibt’s heut, das frag ich stur,
denn eigentlich die Raucher nur?
Das ist doch völlig unmodern
und sie tun’s selber meist nicht gern.
 
Doch fehlt schon mal der eisern Wille,
hilft nicht mal ihm ‚ne bunte Pille.
Beim Rauchen wird ein Mann geschwind
sogleich zum superkleinen Kind.
 
Hängt wie ein Baby an der Fluppe,
ist schon ganz gelb, die Fingerkuppe,
allmählich schwarz auch seine Lungen,
das ist noch nicht ins Hirn gedrungen.
 
Denn Rauchen ist sehr ungesund,
man riecht nicht gut aus seinem Mund,
ich find’s auch dolle unerotisch
und überhaupt gar nicht exotisch.
 
Das viele Geld, es tut mir weh,
wenn ich diese Verschwendung seh.
Man pafft es schnöd nur in die Luft,
verbreitet nur ‚nen üblen Duft.

Es werden auch Gardinen grau,
doch das stört nur die Raucherfrau.
Ich hätte mich schon längst verpißt,
weil kalter Rauch so eklig ist.
 
Und erst die supergelben Zähne,
die ich mal so am Rand erwähne.
So’n Kerl mag man doch nicht mehr küssen,
das müßte doch auch er mal wissen?!
 
Die Haut so grau, die Falten tief,
und drumherum der Rauchermief,
ne ehrlich, findet Ihr das schön?
Es muß doch auch mal ohne gehn...
 
Drum wünsch’ ich mir mal einen Mann,
der das für mich auch lassen kann.
Denn wenn er raucht fast wie ein Schlot,
ist er – wie meine Freundin – tot.
 
Die hat’s mit 42 Jahren,
am eignen Leib damals erfahren.
Ein halbes Jahr, dann war’s vorbei
und groß war unser all Geschrei.
 
Ihr selbst hat’s leider nichts gebracht,
hat sie nur schnell sehr krank gemacht.
Dabei sollt’s auch in ihrem Leben,
ein wenig mehr vielleicht noch geben.
 
Und and’re Leut’ das Asthma plagt,
an dem so mancher schwer verzagt.
Die Raucher stört das lange nicht,
sie üben trotzdem kein Verzicht.
 
Erst wenn’s das eigne Kind betrifft,
wird etwas weniger gekifft.
Derweil der Sprößling soll gesunden,
läßt man(n)’s sich draußen weiter munden.
 
Die Raucher werden es schon schaffen,
sich und den Körper hinzuraffen.
Nur schade ist, oh welche Not,
daß Schaden auch der Umwelt droht.
 
Nein wirklich, ich kann’s nicht mehr leiden
und werde Raucher strikt vermeiden.
Ich könnt’ sie wirklich alle hassen,
wenn sie’s nicht langsam einmal lassen.
 
Ich brauche frische Luft zum Leben,
das Rauchen find’ ich voll daneben.
Drum laßt mich damit bloß in Ruh’
und macht schnell Eure Kiste zu.
 
20.06.2006

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