Martina Wiemers
Gartenidyll
Im Kirschbaum saß ein Star,
der fühlte sich gar wunderbar,
er pickte hier, er pickte dort,
fraß süße Kirschen immerfort.
Nachbar Rudolf sah es mit Grausen,
als er wollte Kirschen schmausen.
Er nimmt seine Flinte,
drückt ab, trifft die Rinde.
Was er nicht wusste,
im Baum saß Auguste,
die beim Kirschen naschen,
füllte Mund und Taschen.
Den Kopf voran, was soll ich lügen,
fiel sie vom Baum, dann blieb sie liegen.
Rudolf rief in seiner Not:
„ach lieber Gott, ist sie jetzt tot?“
Doch Auguste, zäh wie keine,
kam bald wieder auf die Beine.
Schrie ihn an: “du Saubatzbiesen,
wolltest mich im Baum erschießen“
Vor lauter Wut und mit Gewein,
schlug sie derb auf ihn dann ein.
Traf mit dem Stock den Po und Bauch,
doch weiter unten leider auch.
Die Moral von dem Gedicht,
die Wunden heilten lange nicht.
Sein bestes Stück nicht mehr zu gebrauchen,
Auguste wütend, ist nur noch am Fauchen.
Das Jahr ging dahin, doch hört man von beiden ,
sie lassen sich aber trotzdem nicht scheiden
Ich sah sie heut beide im Garten beim Hacken,
im Kirschbaum die Stare waren fleißig am kacken.
Sie fraßen die Kirschen samt Maden und Zecken,
Rudolf fand das eklig, doch den Vögeln tat es schmecken.
Es war so schön ruhig, friedlich und still,
ist es nicht schön, so ein Gartenidyll?
© martina wiemers
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Veröffentlicht auf e-Stories.de am 23.06.2006.
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