Karl-Heinz Fricke
Umziehen
Dieses Sprichwort ist bekannt:
'Drei Umzüge sind wie abgebrannt'.
Selten gibt es Beständigkeit
in unsrer hochmodernen Zeit.
Hat man die Arbeitslosigkeit satt,
zieht man in eine andre Stadt,
wo man eine Stellung find',
um zu versorgen Frau und Kind.
Viel sammelt sich im Leben an,
und man hängt an vielem dran,
hinzu kommt immer mehr,
man wundert sich, wo kam es her ?
Gefüllte Kartons, Kisten, Kasten,
Koffer, Taschen, Möbel, Lasten.
Ständig rennt man hin und her,
bis die Wohnung endlich leer.
Alles eifrig hingetragen
zu dem großen Möbelwagen.
Schließlich fährt man fort
an den neuen Arbeitsort.
Man fühlt sich frei und ungebunden
und denkt zurück an viele Stunden,
die man in dem Ort verbracht,
wo man geweint und auch gelacht.
Brachte die Stadt auch nicht viel Glück,
läßt immer Freunde man zurück.
Man sagt zu ihnen: "Auf Wiedersehen",
wohlwissend, es wird kaum geschehen.
Man schreibt noch einen Brief oder zwei,
und dann ist auch das vorbei.
Hat man sich eingelebt am neuen Ort,
zieht man oftmals nochmal fort,
weil nicht viel beständig mehr,
so irrt der Mensch stets hin und her.
Karl-Heinz Fricke 25.06.2006
Anmerkung: In unserem Leben gab es genau zehn Umzüge. Drei davon in eigene Häuser.
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Veröffentlicht auf e-Stories.de am 25.06.2006.
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