Manfred Pöter
Abschied und Ausblick
Sie reisten an, fast wie in Scharen,
die lange auf Besuch nicht waren
in einen Saal, dem leeren,
um den Pensionär zu ehren.
Festlich war der Saal geschmückt,
selbst das Wetter war geglückt.
In Erwartung nun der Sprüche
kommt Wohlgeruch schon aus der Küche.
Ein Kaffee noch, `ne Zigarette,
behaupte ich und halt` die Wette,
vor drei Stunden, dann Applaus,
kommt bestimmt hier keiner raus.
Das Programm - unmissverständlich,
obwohl die Gegend hier sehr ländlich
verspricht - und bin darüber froh,
Inhalte mit viel Niveau.
Abschied gilt es heut` zu nehmen,
vom Alltag - und man soll sich sehnen,
mit viel Freude, auch Verstand
nach wohlverdientem Ruhestand.
Der "Öberste" ergreift das Wort
vom Podium - dem höchsten Ort
und würdigt, ohne Zeit zu raffen
das jahrzehntelange Schaffen.
Redner in Masse nun, wusste es schon,
reichen sich wechselnd das Mikrofon,
sprechen vom Abschied und Ausblick sogleich
und manchem wird`s um`s Herz ganz weich.
Das Büfett im Hintergrund
reizt verständlich Nase, Mund,
doch meinem Nachbarn, seh` es wieder,
fallen zu, die Augenlider.
Fazit ziehen - was ich mag,
möchte ich an diesem Tag:
Vor Lobeshymnen könnt`ich schweben,
doch ach:" Das war`s, ein Arbeitsleben.
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Veröffentlicht auf e-Stories.de am 25.06.2006.
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