Karl-Heinz Fricke
Zaehne
Alte Zähne haben es schwer,
empfindlich sind sie plötzlich sehr.
Die großen sind schon aus den Backen,
die andern können's kaum noch packen.
Nicht gerade zum Entzücken,
entstanden zwischen Zähnen Lücken.
Ein Fetzchen Fleisch, wenn auch klein,
Setzt sich fest in sie hinein.
Die Zunge versucht es rauszudrücken,
nur manchesmal tut es ihr glücken.
Anderenfalls nimmt man gewandt
einen Zahnstocher zur Hand.
Plötzlich ein unerwartet' Weh,
es geht vom Kopfe bis zum Zeh.
Oh weh, oh weh, oh Graus,
eine Plombe fiel heraus.
Oh wei, oh wei, oh wei,
der böse Nerv liegt frei.
Wenn man in solcher Lage ist,
dann hilft nur einer, der Dentist.
Er bohrt zuerst, oh welche Qual,
wieder und wieder und noch einmal.
Der Dentist lächelt wie zum Hohn,
verdammt, verdammt, nun mach doch schon !
Man will schnell aus dem Stuhl heraus,
und sich erholen dann zu Haus.
Endlich ist die Quälerei
für den Augenblick vorbei.
"Morgen bitte wiederkommen,
dann wird die Füllung eingesetzt !"
Man geht hinaus, noch ganz benommen,
teilweise froh, doch auch entsetzt.
Ich sähe es mit Schrecken
ein Gebiß mir in den Mund zu stecken.
Wenn auch die Zähne manchmal quälen,
muss ich den Weg zum Dentist wählen.
Noch kaue täglich ich mein Brot,
beiße in alles herzhaft rein.
Gebisse braucht man nur zur Not,
dann lieber schon die Quälerein.
Karl-Heinz Fricke 30.06.2006
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Veröffentlicht auf e-Stories.de am 30.06.2006.
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