Karine Diering

Entscheidungen

Wer vor der Wahrheit flüchtet,
bürgert sich im Exil der Lüge ein.

Wer stets bekannte Wege geht,
spurt automatisch.

Wer Eskapaden fürchtet,
sollte Pferdefüße meiden.
 
Wer seine Träume knebelt,
für den ist Tau nur ein Strick.

Wer den Weg der Mitte wählt,
dem ist links und rechts gleich nah.

Wer Extreme fürchtet,
sollte sicher im Lauen baden gehen.
 
Wer in die Stille taucht,
muss seine Sicherheiten schwimmen lehren.
 
Wer alte Erfahrungen kompostiert,
gewährt der Zukunft Fruchtbarkeit.

Wer frei sein will,
pflegt Wanderwurzeln.

Eine "Eskapade" leistet sich ein Dressurpferd, wenn es sich einen falschen Schritt erlaubt. Daraus entwickelte sich die Bedeutung "mutwilliger Streich" und recht passend auch "Seitensprung". Allgemein bezeichnet es ein "eigensinniges Verhalten mit gewagten Aktionen".
Zurückführen lässt sich "Eskapade" auf frz. ital. span. und schliesslich lat. Das frz. "echapper" = "entweichen", "entspringen" zeigt recht deutlich die ursprüngliche Bedeutung. Das engl. "escape" = "entfliehen", "flüchten", "entweichen" zeigt schon eine erweiterte Bedeutung an. Auch in dem veralteten "echappieren" = "entweichen", "entwischen" ist eine erweiterte Bedeutung zu erkennen.
All diese Bedeutungen lassen sich aber zurückführen auf das lat. "cappa" = "Kappe". Im Mittelalter war dies noch ein "Mantel mit Kapuze". Später reduzierte sich die Bedeutung auf die "Kapuze" (entsprechend dem lateinischen Ursprung).
Das heisst also, dass die "Eskapade" eigentlich ein "Absetzen der Kopfbedeckung" bezeichnet. Und darauf geht "Eskapade" wohl auch im wahrsten Sinne des Wortes zurück; nämlich als "Wegwerfen der Ordensmütze".
Im übertragenen Sinne ist es also ein Ausscheren aus einer schützenden Ordnung, ein Verzicht auf eine "behütete" Stellung bzw. ein (temporäres) Ausbrechen aus einer schützenden Hülle, durch eigenmächtige Handlungen. Dass dabei auch einiges "kaputt" gehen kann, ist nicht sonderlich erstaunlich - obwohl es rein sprachlich gesehen nicht ganz logisch ist ("ex-kapieren" - "kaputt").
Aber man kann zwar von den Erkenntnissen anderer lernen, aber wirklich "kapieren" (lat. "capere" = "nehmen", "fassen", "begreifen") kann man vieles erst durch die eigene Erfahrung.
Aus: http://www.etymologie.info
Karine Diering, Anmerkung zum Gedicht

Vorheriger TitelNächster Titel
 

Die Rechte und die Verantwortlichkeit für diesen Beitrag liegen beim Autor (Karine Diering).
Der Beitrag wurde von Karine Diering auf e-Stories.de eingesendet.
Die Betreiber von e-Stories.de übernehmen keine Haftung für den Beitrag oder vom Autoren verlinkte Inhalte.
Veröffentlicht auf e-Stories.de am 07.07.2006. - Infos zum Urheberrecht / Haftungsausschluss (Disclaimer).

Die Autorin:

  Karine Diering als Lieblingsautorin markieren

Bücher unserer Autoren:

cover

1979 Transit ins Ungewisse von Bernhard W. Rahe



Die Story spielt im Jahr 1979. In einem geheimen Forschungslabor an der Sowjetischen Grenze entwickelt ein genialer Wissenschaftler eine biologisch hochbrisante Substanz, die die Menschheit zu vernichten droht, sofern der “Stoff“ in falsche Hände gerät. Der besessene Virologe “Ramanowicz“ tauft seinen biologischen Kampfstoff auf den Namen “AGON XXI“. Die BRD ist darüber informiert!

Möchtest Du Dein eigenes Buch hier vorstellen?
Weitere Infos!

Leserkommentare (5)

Alle Kommentare anzeigen

Deine Meinung:

Deine Meinung ist uns und den Autoren wichtig!
Diese sollte jedoch sachlich sein und nicht die Autoren persönlich beleidigen. Wir behalten uns das Recht vor diese Einträge zu löschen!

Dein Kommentar erscheint öffentlich auf der Homepage - Für private Kommentare sende eine Mail an den Autoren!

Navigation

Vorheriger Titel Nächster Titel

Beschwerde an die Redaktion

Autor: Änderungen kannst Du im Mitgliedsbereich vornehmen!

Mehr aus der Kategorie "Aphorismen" (Gedichte)

Weitere Beiträge von Karine Diering

Hat Dir dieser Beitrag gefallen?
Dann schau Dir doch mal diese Vorschläge an:

Du fürchtest dich vor´m Sterben? von Karine Diering (Gefühle)
Lohnend von Heino Suess (Aphorismen)
> > > S o m m e r a b e n d < < < von Ilse Reese (Besinnliches)

Diesen Beitrag empfehlen:

Mit eigenem Mail-Programm empfehlen