Susanne Aukschun

Selbst schuld?!

 
Ich gebe jetzt so langsam auf,
laß Deinem Schicksal seinen Lauf.
Kann Dich zu Deinem Glück nicht zwingen,
Du mußt es Dir nun selber bringen.
 
Was muß ich Dir mein Haus aufdrängen?
Und meine Liebe Dir aufzwängen?
Du weißt es eh gar nicht zu schätzen,
nun mußt Du selber danach hetzen.
 
Im Leben gibst Du Dich bescheiden,
kannst Deine Frau recht wenig leiden,
hast nur ein Zimmer in der Stadt,
doch ihre Kost, die macht Dich satt.
 
Ein wenig traurig ist das zwar,
denn auch zu ihr sprichst Du nicht wahr,
sie gibt Dir Wärme und ein Bett
-         als Notnagel, das ist nicht nett.
 
Wozu war also dieser Tausch?
Warst Du nur im Hormonerausch?
Ne Zweckgemeinschaft ist nicht viel,
doch offenbar ist das Dein Stil.
 
Und trotzdem wirkst Du unzufrieden,
nur Arbeit ist Dir noch beschieden,
bist müde und sehr ausgelastet,
und sicher öfter ausgerastet.
 
Dein Lachen, das ist fortgeschlichen,
ist böser Mine jetzt gewichen.
Die Augen, die ich so sehr mag,
die legen Kummer an den Tag.
 
Der Heimweg, der führt nicht ins Grüne,
der alte war für Dich ‚ne Düne.
Du liebst es heute lieber kurz,
denn Dein Zuhause ist Dir schnurz.
 
Brauchst nur ein Bett und was zu essen,
hast eh nicht viel bisher besessen.
Den Rest hast auch noch aufgegeben,
willst unverpflichtet nur noch leben.
 
Mit Deiner kleinen Alditüte,
da lebst Du jetzt bei ihr zur Miete.
Hast keinen Plan und willst nur schuften
und wenn’s zuviel wird, schnell verduften.
 
Das war wohl ‚ne Spontanidee,
wie ich an Deinem Handeln seh’?
mit 40 war das plötzlich da,
denn dieses Jahr war nicht Dein Jahr.
 
Hast Dich mal eben umentschieden,
hast dieses Haus ganz strikt gemieden.
Es war einmal Dein Lebenstraum,
doch nunmehr kümmert Dich das kaum.
 
Dort, wo man hat Dich so geliebt,
Dir heute einfach nichts mehr gibt.
Du magst Turniere, willst nicht lachen,
willst alles gern alleine machen.
 
Die Freiheit, die hat so gelockt,
hast Partnerschaft ganz abgeblockt.
Hast alles eigne aufgegeben
und Dich gestürzt ins pralle Leben.
 
Mit 40 nochmal neu beginnen?
Ein Ziel, nachdem nicht viele sinnen.
Doch Du scheinst ganz verrückt danach,
wirst aus dem Irrsinn nicht mehr wach.
 
Ich fürchte, in ganz wenig Jahren,
wirst Du dann nur noch Rollstuhl fahren.
Drum nutze jetzt die kurze Zeit,
bis mit den Knien ist’s soweit.
 
Ne Rente kriegst Du leider nie,
(ich wüßte jedenfalls nicht, wie).
Man muß Dich dann durch’s Leben schleifen,
das wird auch Speedie bald begreifen.
 
Was war ich nur für ein Idiot,
daß ich Dir meine Liebe bot?!
Bin Dir gar hinterher gerannt,
war von Gefühlen übermannt.
 
Ich wollte mit Dir untergehn’
(zum Glück wird das jetzt nicht geschehn’)
denn ich, ich war Dir nicht genug,
der Dank an mich? Nur viel Betrug.
 
Denn Du, Du hast ein Herz aus Stein,
willst gar kein echter Partner sein.
Was ist es, was ich an Dir mag,
ich jedes Mal aufs Neue frag.
 
Kämst Du zurück, wär ich beglückt,
(das ist doch wirklich sehr verrückt).
Du hast mich einst so schwer verletzt,
als Du bist mir davongehetzt.
 
Das war für mich ein harter Schlag
und nichts, was ich so gerne mag.
Was es mir bringt in vielen Jahren,
werd’ ich erst später wohl erfahren.
 
Es scheint, das Schicksal hat entschieden,
ich sollte finden endlich Frieden.
Vergeht erst mal mein Liebeskummer,
werd’ ich noch froh mit dieser Nummer.
 
Es wird noch gut, ich seh’ es ein,
denn sonst würd’ ich die Dumme sein.
Kann meine Schulden selber machen
und trotzdem noch ein wenig lachen.
 
Mit Dir, da hätte ich verloren,
hab’ Treue Dir jedoch geschworen.
Hab Dir im Sturm die Hand gehalten
wollt’ alles Schriftliche verwalten.
 
Hab an die Liebe noch geglaubt,
doch Du hast mir den Schlaf geraubt.
Wird nichts aus Rente unter Eichen,
denn Tatsachen den Träumen weichen.
 
Weil Dir gar jede Einsicht fehlt,
sind die Erfolge arg gezählt.
Du bist naiv, wie so ein Kind
bleibst Looser und ein dummes Rind.
 
Magst für so gar nichts gerne kämpfen,
und die Gespräche gerne dämpfen,
rennst bei Konflikten gleich davon,
doch frag ich Dich: was bringt das schon?
 
Egal, es ist nicht mein Problem,
ich will Dir das nicht übel nehm’.
Du willst es nicht, das kleine Glück
und magst auf keinen Fall zurück.
 
Das habe ich jetzt auch kapiert,
hab’ lange mich davor geziert.
Obwohl ich eine Nette bin,
macht meine Liebe keinen Sinn.
 
Drum gebe ich auch langsam auf,
laß gehen Dich und pfeife drauf.
Hast Qualitäten nicht erkannt
und bist zu schnell davongerannt.
 
Dabei hab ich so gern gekocht,
für einen, den ich hab’ gemocht.
Nun bleibt die Küche immer leer,
denn nur für mich tu ich’s nicht mehr.
 
Zum Backen gibt es keinen Grund,
in Deinem Bett schläft jetzt der Hund,
der Suff, er wird schon langsam schlecht,
ich trinke nix, drum ist’s mir recht.
 
Du wolltest meine Liebe nicht,
brauchst keine Liebe, armer Wicht.
Drum werde ich nicht weiter maulen
auch meine Füße selber kraulen.
 
Denn ich, ich bin ein Edelweiß,
bin nicht für jeden – ohne Scheiß.
Bin für den Falschen schlicht zu gut,
weil mir das immer wehe tut.
 
Allein, es bleibt mir nun erspart,
Gastritis mit Reflux gepaart.
Und auch der Herzschmerz wird vergehn,
dann wird das Leben wieder schön.
 
Selbst wenn das etwas länger braucht,
Du hast mir eh zuviel geraucht.
Spring mal allein in Deine Kiste,
wo Du so schlau ja immer biste.
 
Doch wenn Du fühlst Dich sehr allein,
dann darfst Du auch nicht traurig sein.
Du hast Dein Schicksal selbst gewählt,
hast dabei vieles leicht verfehlt.
 
Versprich mir bitte mal ein Sehn’
bevor wir von der Erde geh’n.
Möcht wissen dann, was mit Dir ist
und ob Du wirklich glücklich bist.
 
Dies Ingo ist mein letzter Gruß
(wenn ich nicht mehr erinnern muß)
Wirst Du mir stets die Taler geben,
verschwinde ich aus Deinem Leben.
 
Ansonsten, ich verspreche Dir,
ich stehe wieder vor der Tür.
Denn der Kredit auch Deiner ist,
verantwortlich auch Du noch bist.
 
Vergiß das nicht mein lieber Schatz,
da hat die Gnade keinen Platz.
Die Bank, sie steht mir auf den Füßen
wir müssen alle dafür büßen.
 
Ne Unterschrift zur falschen Zeit,
(denn damals war es nicht soweit),
da hattest Du noch andre Ziele
und kleine Freuden hier sehr viele.
 
Doch Werners kann man nicht vertraun,
auch wenn sie wie ein Dackel schaun.
Du wolltest immer zu mir stehn
und niemals von mir fort mehr geh’n.
 
Hab hoch gespielt und hoch verloren,
Du hast mir allerhand geschworen.
Gehalten hast Du leider wenig,
nun bin ich hier alleine König.
 
So einsam und so ganz allein,
das wird wohl nun mein Schicksal sein.
Das hab ich mir nicht ausgesucht,
doch Liebesglück ist ausgebucht.
 
In meinem Herz aus 1000 Teilen,
kann keiner darin mehr verweilen.
Zerbrochen ist das Ziel fürs Leben,
es wird wohl auch kein neues geben.
 
Mach’s bitte besser, rat ich Dir,
denn unser Preis war hoch dafür.
Wenn’s Dich ein wenig glücklich macht,
hat’s schon mal einem was gebracht.

 Ansonsten bin ich, wo ich bin,
mußt’ nirgends nich’ woanders hin.
Bei mir bleibt alles, wie es ist,
auch wenn es hier nun einsam ist.
 
Nur weil ich so ein Schäfchen bin,
stand mir nach Teilen mal mein Sinn.
Doch ist er’s wert – hier meine Frage –
daß ich es hinterher ihm trage?
 
Werd nun mein Haus für mich behalten,
werd’ nicht mehr drängen meinen Alten.
Mach’s mir ab jetzt alleine schön,
soll er doch für sich selber sehn...
 
Ich bin für ihn doch viel zu schade,
bin eine zuckersüße Made,
das Leben bietet so viel mehr,
da muß nicht grad der Werner her.
 
Ok, natürlich tut’s mir heute weh,
doch wenn ich in die Zukunft seh,
dann wird vielleicht mal alles gut,
ich suche nach dem Lebensmut.
 
Bis dahin schreibe ich Gedichte,
die ich an meine Freunde richte.
Sie werden es mir gar verzeihn’,
vor lauter Schmerz muß ich mal schrei’n.
 
Auch wenn ich nur mit Worten schmeiß’
holt mich oft ein der alte Sch...,
Ich hoff, mir wird’s bald besser geh’n,
doch das wirst Du dann selber sehn.
 
08.07.2006
 
 
 
 

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