BRENTA - Klettersteige -4 Tages tour
Schwere, steigeisentaugliche Bergschuhe
fallen wuchtig auf den Waldboden
der ihr Gewicht wohltuend dämpft.
Der Inhalt scheint schon etwas müde zu sein
von 2000 Höhenmetern über Stein und Eis
und unzähligen Leitersprossen
die schwindelerregend in der Felswand hängen.
Vom Weiten klingt ein vielversprechendes Rauschen
an die sonnverbrannten Ohren.
Ab und zu ist ein zartes Piepsen vernehmbar
von Schnäbelchen die aus flauschigem Gefieder hervor lugen.
Wir überschreiten den Bach
das Rauschen aber kommt von weiter unten
wo er über die Felswände stürzt.
Dieses Schauspiel hat seinen Auftritt erst morgen.
Heute lenken wir die Schritte zur Almhütte
auf duftender Bergwiese
mit herrlichem Ausblick
auf die Felsriesen dahinter, die bald nach Sonnenuntergang
mit ihrem Farbenspiel beginnen.
Gerade noch Zeit
das Abendmahl aus dem Rucksack zu holen
und appetitlich
auf dem langen Holztisch auszubreiten.
Dann geht die Sonne unter bei unserer Hütte.
Es wird kühl,
obwohl die Felstürme
nun in den letzten Sonnenstrahlen auflodern
wie riesig züngelnde Flammen.
Nach einer halben Stunde
ist auch der höchste Grat erloschen
und das Rot wandelt in Violett bis Indigo.
Wir lassen uns den Proviant schmecken
auf den wir vor lauter Staunen vergessen hatten
und sammeln noch Holz für den offenen Kamin in der Hütte,
denn die Nacht verspricht kalt zu werden.
Und sie hat ihr Versprechen gehalten,
die Zwischenräume der Wandbalken
waren nicht abgedichtet.
und zwischen Wänden und Dach
war 20 cm Freiraum,
so dass die „Hitze“ ungestört entweichen konnte.
Hab bis zum Morgengrauen
durchgefeuert
und wenig geschlafen.
Das kalte Wasser, am Brunnen vor der Hütte
trieb doch den letzten Sandmann aus den Augen
und beim morgendlichen Singvogelkonzert
saßen wir schon am Frühstückstisch.
Die herrlichen Wasserspiele
die wir flussabwärts zu sehen bekamen,
boten reichlich Entlohnung
für die unruhige Nacht
auf harten Brettern.
( Fortsetzung folgt:
Vallesinella Wasserfälle – Titel: Wassermelodie)