Werner Malkowski
Zarter Regen
Meine Beine,
längst müde geworden,
mögen mich nicht mehr so recht tragen.
Um mich herum ... nichts als Leere.
Ein Vakuum,
das meine Welt nur an Regentagen kennt.
Menschen
flüchten von den Straßen,
Tiere flüchten ins Gebüsch;
beinahe eine unheimliche Stille.
Nur der Regen -
immer wieder,
immer mehr ... scheinbar ohne Ende;
trommelt laut auf den eiskalten Straßenasphalt.
Die
Fenster in den Häusern wirken warm,
zufrieden.
Ein paar Kindernasen drücken sich hier und da
an den Scheiben platt.
Bei Regen darf man nicht spielen,
jedenfalls nicht draußen.
Die Autos rasen über die Straße ...
passen nicht auf.
Wozu auch, wenn keiner draußen ist.
Ihr Licht spiegelt sich,
bricht sich in Laternen,
Fenstern, kleinen Pfützen.
Meine Hände werden unbeweglich.
Kälte -
noch nicht ganz so kalt wie es in dieser Nacht
noch werden wird -
scheint selbst den Regen in einem dumpfen
Nebelschleier zu umgeben.
Ein
Fluss tritt über seine Ufer,
eine Wiese verschwindet im Matsch.
Kinderträume verbrennen in ihren Zimmern;
manch einer stirbt an der Kälte ...
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Veröffentlicht auf e-Stories.de am 28.07.2006.
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