Silvia Pree
Schlaflose Sommernacht
Ich
liege im Bett.
Nach Mitternacht.
Ich kann nicht schlafen.
Obwohl ich sehr müde bin.
Mir ist heiß.
Der dünne Pyjama klebt an meiner Haut.
Obwohl ich abends geduscht habe.
Fast eiskalt…
Die Decke fühlt sich so warm an.
Ich wende sie ständig.
Das Kissen habe ich zerknautscht.
Zig Male.
Mich gewälzt.
Von einer Seite zur anderen.
Entweder starre ich an die Decke.
Ins Dunkel.
Oder ich fixiere den Radiowecker…
Seufzend drehe ich das Licht auf.
Setze mich auf das Bett.
Berge mein Gesicht in den Händen.
Wie soll das bloß weitergehen?
Ich kann nicht richtig schlafen.
Seit Tagen.
Das Wetter.
Die Hitze.
Aber nicht nur das…
Es
ist fast als ob ich fiebern würde…
Diese Sehnsucht.
Am liebsten würde ich in die Nacht hinauslaufen.
Nackt.
Auf der Suche nach einem Wolf…
Mein Unterleib rebelliert.
Ich weiß, was dieses Ziehen bedeutet.
Dass ich mich fast krümme.
Manchmal.
Ich weiß es genau.
Lieber heute als morgen!
Lieber jetzt gleich.
Auf der Stelle.
Ich will!
Ich will es so!
Und ich weiß nicht, wie ich das noch ertragen soll…
Noch länger ertragen…
Ich stehe auf.
Mir ist fast schwindlig.
Ich werde mich wohl noch einmal duschen.
Eiskalt.
Vielleicht kann ich dann ein paar Stunden schlafen…
Das kalte Wasser tut gut.
Ich würde am liebsten im Bad bleiben.
Die ganze Nacht.
Und nur das eiskalte Wasser spüren.
Das meine Erregung kühlt.
Und meinen Kopf wieder klar macht…
Im frischen Pyjama geh ich vor die Tür.
Blitze zucken über den Nachthimmel.
Darum war mir gar so schwül…
Eine leichte Brise bewegt den Sommerflieder.
Wolken ziehen den Himmel zu.
Ich starre in die Nacht.
Bis mich dicke Tropfen aus den Gedanken reißen.
Ich
stell es mir gerade vor.
Im Regen tanzen.
Nackt.
Unter dem dunklen Himmel.
Der nur von den grellen Blitzen erhellt wird…
Dazwischen das Donnern.
Und die Vorstellung…
Ich würde nicht lange alleine tanzen…
Ein heftiger Regenguss setzt ein.
Ich flüchte ins Haus.
Feig wie ich bin.
Feig und angepasst…
Der Wind wirbelt die Sträucher unsanft.
Ich öffne das Fenster bei mir.
Der Regen prasselt laut.
Der Vorhang wird einwilliges Opfer des Sturms.
Gibt sich ihm hin…
Ich lege mich ins Bett.
Decke mich zu.
Ich bin so müde…
Die Augen fallen mir zu…
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Veröffentlicht auf e-Stories.de am 03.08.2006.
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