Karl-Heinz Fricke

Gepflogenheiten der Geschlechter

Erster Teil: Die Frauen
 
Zehn Maiden unterhielten sich,
ihr Thema war der Mann.
Davon handelt dies Gedicht,
ich schreib's so gut ich kann.
 
Agathe fand die Maenner schlecht
seit einer sie betrogen.
Sie hielt sich nur an ihr Geschlecht,
und das ist nicht gelogen.
 
Amalie kam von Butten rin
von einem kleinen Flecken.
Niemals kam's in ihren Sinn
sich vor Maennern zu verstecken.
 
Amanda, eine Schneiderin,
beim Meister um die Ecke,
legte frueh sich abends hin,
auf dass ein Mann sie wecke.
 
Anita hielt die Maenner fern,
verteilte manche Ruege,
so hatte man sie gar nicht gern,
und nannte sie 'ne Ziege.
 
Anette kam aus Heidelberg,
sie blieb sehr oft zu Hause,
sie liebte einen Gartenzwerg,
und das war ein Banause.
 
Auguste, die so lieb und nett,
verspuerte oft Gelueste,
sie legte lang sich auf ihr Bett,
und streichelte die Brueste.
 
Adele kam aus Magdeburg,
ihr Mann ein boeser Schinder.
Eines Tag's ging sie ihm durch,
hinterliess ihm sieben Kinder.
 
Anna wohnte in der Pfalz,
von Anstand keine Bohne,
viele Maenner hatte sie am Hals,
denn sie ging oben ohne.
 
Anke war 'ne liebe Maid,
immer hoeflich und adrett,
und jedes Jahr zur Weihnachtszeit
nahm sie den Nikolaus ins Bett.
 
Anneliese hielt sich sehr
an die bekannten Sitten.
Kam ein junger Mann daher,
braucht' er sie nicht zu bitten.
 
An diesem Beispiel ist zu sehn,
dass Frauen grundverschieden,
manche auf die Maenner stehn,
waehrend andere sie mieden.
 
 
Zweiter Teil: Die Maenner
 
Zehn Maenner unterhielten sich
von Frauen und vom Saufen.
Davon handelt dies Gedicht,
denn man kann beides kaufen.
 
Rudi war ein Frauenkenner,
er brachte sie auf einen Nenner.
Er liebte nicht nur schoene Koepfe,
und auch das andre am Geschoepfe.
 
Rainer, ein braver Ehemann,
sah andre Frauen gar nicht an,
denn seine Frau Lisette
liess ihn gar nicht aus dem Bette.
 
Richard aus dem Staedtchen Heide,
liebte freudig alle beide.
Er dachte zwar, es ist nur eine,
die Zwillingsschwestern vom Vater Rheine.
 
Rene, ein Saeufer vor dem Herrn,
sah jeden Tag einen neuen Stern.
Die Nase rot, die Platte kahl,
Frauen war'n ihm ganz egal.
 
Raoul, ein Mitgiftjaeger
umschwaermte alte Damen.
Er war ein toller Feger,
sie angeflogen kamen .
 
Robert, auch als Bob bekannt,
war meistens ausser Rand und Band,
wenn er den Ring am Finger sah
bei schoenen Frauen fern und nah.
 
Randolf, ein Filmschauspieler
war der Liebling vieler.
Einer Schoenen gelang es doch,
zu zwaengen ihn ins Ehejoch.
 
Rolf, vom alten Schrot und Korn
sprach dereinst in seinem Zorn:
"Mich reizt an keinem Weib,
weder Geld noch Leib.
 
Rudolf aus altem Rittergeschlecht
des Adalbert  von Hutten
war nicht jedes Maedchen recht,
er ging nur zu Nutten.
 
Reginald ging stets zu Ostern
zu den Nonnen in den Klostern.
Nicht um die Frommen zu erregen,
er musste nur die Schornstein' fegen.
 
So sehen wir an diesen Zeilen,
verschieden ist der Maenner Ziel.
Nicht alle nur nach Frauen eilen,
manch einer liebt nur Eis am Stiel.
 
              Karl-Heinz Fricke  05.08.2006
 
 
 
 
 
 
 
 
mals

Vorheriger TitelNächster Titel
 

Die Rechte und die Verantwortlichkeit für diesen Beitrag liegen beim Autor (Karl-Heinz Fricke).
Der Beitrag wurde von Karl-Heinz Fricke auf e-Stories.de eingesendet.
Die Betreiber von e-Stories.de übernehmen keine Haftung für den Beitrag oder vom Autoren verlinkte Inhalte.
Veröffentlicht auf e-Stories.de am 05.08.2006. - Infos zum Urheberrecht / Haftungsausschluss (Disclaimer).

Der Autor:

Bild von Karl-Heinz Fricke

  Karl-Heinz Fricke als Lieblingsautor markieren

Buch von Karl-Heinz Fricke:

cover

Isidor was machst du da? von Karl-Heinz Fricke



Eine poetische Reise durch den Humor.
Ein Mutterwitz, der beabsichtigt nicht nur ein Lächeln auf das Gesicht des Lesers zu zaubern, sondern der die Bauch- und Gesichtsmuskeln nicht verkümmern lässt.

Möchtest Du Dein eigenes Buch hier vorstellen?
Weitere Infos!

Leserkommentare (13)

Alle Kommentare anzeigen

Deine Meinung:

Deine Meinung ist uns und den Autoren wichtig!
Diese sollte jedoch sachlich sein und nicht die Autoren persönlich beleidigen. Wir behalten uns das Recht vor diese Einträge zu löschen!

Dein Kommentar erscheint öffentlich auf der Homepage - Für private Kommentare sende eine Mail an den Autoren!

Navigation

Vorheriger Titel Nächster Titel

Beschwerde an die Redaktion

Autor: Änderungen kannst Du im Mitgliedsbereich vornehmen!

Mehr aus der Kategorie "Humor - Zum Schmunzeln" (Gedichte)

Weitere Beiträge von Karl-Heinz Fricke

Hat Dir dieser Beitrag gefallen?
Dann schau Dir doch mal diese Vorschläge an:

Der Floh von Karl-Heinz Fricke (Humor - Zum Schmunzeln)
Dichterinnen und Dichter (Teil 2) von Adalbert Nagele (Humor - Zum Schmunzeln)
Nimm´ meine Hand ... von Monika Hoesch (Liebesgedichte)

Diesen Beitrag empfehlen:

Mit eigenem Mail-Programm empfehlen