Hans-Jürgen Hendricks

Erwachendes Wattenmeer

 

wie eine Decke, grau und schwer

hängt der Himmel über dem Watt

Nebel taumeln hin und her

Flut die Ebbe schon abgelöst hat

 

 

Mattes Licht sich über den Horizont zwängt

kündet an den Morgen

Die Nacht sanft verdrängt

Leben bleibt noch verborgen

 

 

Es ist die Stunde die Niemandem gehört

denn verabschiedet hat sich die Nacht

aber der Morgen erst zögernd erwacht

Kaum ein Laut die Stille stört

 

 

Zaghaft beginnen Möwen zu schreien

Ihre Flügel gegen den Wind ausbreiten

Mühelos sofort in die Lüfte gleiten

sich von der Erdenschere befreien

 

 

Auf dem Deich, Schafe in Gruppen zusammen stehen

Die meisten noch unbeweglich verharren

Einige den schreienden Möwen nach starren

Andere erste Schritte wie schlafend gehen

 

 

Das Wasser ist zurück gegangen

Folgend dem Gesetz der Gezeiten

Vögel im Schlick kreischend um Beute streiten

Nebelschwaden spielen fangen

 

 

Bizarre Landschaften sich offenbaren

Prile wie Flüsse sie durchziehen

Sandbänke, vom Meer an die Ebbe ausgeliehen

Am Horizont sich Himmel und Meer paaren

 

 

Das erwachende Watt noch grau in grau

wie eine riesige Radierung

in jeglicher Schattierung

fast abstrakt, dennoch naturgenau

 

 

Da reisst der Himmel auf

das Grau verschwindet

Die aufgehende Sonne es überwindet

bunt der weitere verlauf

 

 

Von der Sonne angehaucht

Der Himmel wie in Farben getaucht

Feuertöne die Buntheit bestimmen

Im Farbenmeer noch einzelne Wolkeninseln schwimmen….

 

 

 

hans-jürgen hendricks

August 2006

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