Karl-Heinz Fricke
Der alte Waldbewohner
Zerklüftete steinige Bergwelt,
Geröll verstreut am Hang.
Droben steht ein kleines Zelt,
vielleicht schon jahrelang.
Im Schutze einer großen Kiefer
auf flachem Felsgestein,
sie konnte garnicht schiefer
von all den Stürmen sein.
Der Alte war erfolgreich heute,
doch müde von der Hatz.
Ein Gamsbock wurde seine Beute,
für ihn ein großer Schatz.
Flink und äußerst behende,
sicheren Fußes von Stein zu Stein,
selbst die glatten Felsenwände
bezwingt die Gämse fein.
Der Alte lebt schon lange hier,
hat Mensch und Stadt vergessen,
lebt in der Wildnis wie ein Tier,
der Freiheits Werte unermessen.
Sein Gesicht ist voller Falten,
silberweiß das lange Haar.
Die Natur hat ihn erhalten,
er zählt schon über siebzig Jahr.
So kommt auch mit der Zeit sein Ende,
sein irdisch Leben endet hier.
Ruhen werden Herz und Hände.
Sterben wird er wie ein Tier.
Karl-Heinz Fricke 19.08.2006
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Veröffentlicht auf e-Stories.de am 19.08.2006.
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