Hartmut Pollack

Verdrehte Gegenwart

 
 
Verdrehte Gegenwart
 
Belustigt, nein es ist doch mehr ergrimmt
erschauen meine Augen die verdrehte Gegenwart
in welcher menschlich wirklich alles nicht mehr stimmt
in der die Zukunft nur in unserm eignen Sein verharrt
 
Schau in so leere, abgekühlte Augen voller Trauer
erblick berechenbares Tun, nichts kommt mehr aus dem Herzen
zwischen den Menschen gibt`s als Gemeinsamkeit die Mauer
es ist so viel verloren in uns, macht mir große Schmerzen
 
Dort steht der Nachbarsjunge, arbeitslos, die Ziggi im Gesicht
wenigstens der Glimmstängel ist noch Statussymbol
die Not des Freundes ohne Arbeit sieht er sicher nicht
es geht ihm schlecht und allen andren auch nicht wohl
 
Es gibt kein Mitgefühl mehr unter Hartz-Empfängern
vielmehr ist Neid da, wenn es einem davon besser geht
ein wenig Solidarität könnte ihr Sein ganz positiv verlängern
vielmehr besteht sie nicht, was kein Vernünftiger versteht
 
Es ist so kalt geworden in den satten, deutschen Landen
nur noch konsumgeil sind wir, genießen uns, wenn auch allein
die Freundlichkeit der Menschen kam bei uns abhanden
der Nächste ist kein Mensch, ist Konkurrent, manchmal ein Schwein
 
Ich fühl die Bosse über uns höhnisch voll Häme lachen
sie denken, diesen Zustand hatten wir doch einmal schon
auch damals konnten wir ganz ungeniert Profite machen
mein Gott, wenns Geld stimmt, ist die Diktatur dann eben Lohn
 
pk 08 / 06

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Veröffentlicht auf e-Stories.de am 22.08.2006. - Infos zum Urheberrecht / Haftungsausschluss (Disclaimer).

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