Karl-Heinz Fricke
Keine besonderen Vorkommnisse
Der alte Bauer Hermann Pommer
fuhr ganz allein im Sommer
in den Urlaub an das Meer,
denn er brauchte Ruhe sehr.
Er vertraute seinem Knecht,
der machte immer alles Recht.
Seine Frau die Margaret
lag seit Wochen krank im Bett.
Er schärfte sehr dem Johann ein,
das Korn muss nächste Woche rein.
Ruf mich nur im Notfall an,
damit ich mich erholen kann.
Nur nach wenigen Tagen schon
klingelte beim Bauer das Telefon.
Es war sein Knecht Johann,
und deshalb rufst du an ?
Ein Schaufelstiel war durchgebrochen,
Wut ist in Hermann hochgekrochen.
Er fuhr dem Johann übern Mund:
"Das ist fürwahr kein guter Grund !"
"Warum brach der Schaufelstiel,
der kostet doch weiss Gott nicht viel ?"
"Wir haben damit den Hund begraben,
der musste ein Begräbnis haben !"
"Der Harras war doch gar nicht alt,
starb er etwa durch Gewalt ?"
"Sehr betroffen war ein jeder,
er lief der Feuerwehr unter die Räder !"
"Ja wieso denn Feuerwehr,
die kommt doch nur zum Löschen her ?"
"Genau das, Bauer, hat sie gemacht,
die Ställ brannten in der Nacht.
Das Stroh fing Feuer vom Funkenflug,
aber damit nicht genug,
der Brand begann in Eurem Haus,
Flammen schlugen hell heraus.
Am Sterbebett war sie am flennen,
wir möchten Kerzen für sie brennen.
Das Schicksal nahm dann seinen Lauf,
die Bäuerin stand nicht mehr auf.
Dummerweise fiel 'ne Kerze um,
das Haus wurde zum Krematorium.
Die Beerdigung kostet dich kein Geld,
wir streuten die Asche auf das Feld !"
Karl-Heinz Fricke 02.09.2006
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Veröffentlicht auf e-Stories.de am 02.09.2006.
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