Hartmut Pollack

Durchs Fenster (Für meine Mutter)

 
 
Für meine Mutter
 
Durch dieses Fenster sah ich sie täglich
die erste Frau, welche mein Herz bewohnte
sie liebte mich nahezu unerträglich
verpflegte, erzog, bestrafte, belohnte
 
Durch dieses Fenster sah früh sie mein Kommen
wenn mittags sie zu den Mahlzeiten rief
aß ich nicht genug, war sie gleich beklommen
weil dies nicht nach ihrem Sinne so lief
 
Durchs Fenster sah sie von weitem die Gäste
welche ihr Sohn sich zum Feiern herholte
saß zwischen ihnen, genoss diese Feste
obwohl ihr Junge dies gar nicht so wollte
 
Durchs Fenster sah sie die bildhübschen Mädchen
die ihren Jungen voll Sehnsucht umgirrten
genoss mit sein Leben in dem kleinen Städtchen
auch wenn sie persönlich noch Männer umschwirrten
 
Durchs Fenster sah ich sie ganz leise weinen
als meine Zukunft von zu Hause mich brachte
doch urplötzlich konnte die Sonne ihr scheinen
wenn sie bei Besuchen ganz fröhlich auflachte
 
Sie hat mich geschaffen für den Lebensgang
schenkte mir ihre Liebe, machte mir Mut
ich schulde ihr auch heute noch Dank
wenngleich sie schon lange im Grabe dort ruht
 
pk 09 / 06

Manchmal ist ein Besuch auf dem Friedhof, welcher einen Menschen erinnert, dass es zu spät sein kann. Wie hätte sich meine kleine, aber sehr energische Mutter über dies Gedicht von mir gefreut. Ich habe es bewusst unter die Kategorie Liebe gesetzt, denn das ist das Gefühl, welches ich noch immer in mir spüre.Hartmut Pollack, Anmerkung zum Gedicht

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Veröffentlicht auf e-Stories.de am 05.09.2006. - Infos zum Urheberrecht / Haftungsausschluss (Disclaimer).

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