Susanne Aukschun

Unverbesserlich

 
Lieber Ingo, ich sag’ „DANKE“,
hast mir vieles hier beschert.
Doch nun bin ich eine Kranke,
werd’ von Dir nicht mehr begehrt.
 
Ist ja auch um vieles leichter,
wenn man(n) nimmt sich neue Frau,
die ist zwar so gar nicht seichter,
doch das stört ja keine Sau.
 
Bietet Dir ne warme Wohnung,
Essen gibt es auch dazu.
Und als tägliche Belohnung
mußte nicht mal mähen, Du!
 
Draußen gab es zuviel Arbeit.
Innen war’s kein Kinderspiel,
dafür hattest Du auch nie Zeit,
gibst zwar nix, doch willste viel.
 
War zu viert hier nur zu schaffen,
hattest ganz schnell Überdruß,
ist zwar nicht so recht zu raffen,
doch Du machtest einfach Schluß.
 
Konntest bei mir nichts mehr holen,
hattest alles schon im Sack,
hast mir auch mein Herz gestohlen
ob ich’s packe, ist Dir Quack.
 
Speedie hatte gute Quoten
und ein prima Pferd im Stroh,
Vater zückt der Gelder Noten,
Sponsering ja sowieso.
 
Sie kann nun für Dich bezahlen,
das macht sie auch sicher gern
- Du entkommst den Höllenqualen,
denn zu kämpfen liegt Dir fern.
 
Kannst sie auch ganz leicht belügen,
machste ja fast immer gut,
dann und wann auch noch betrügen,
für die Wahrheit fehlt der Mut.
 
Guckst nur runter, wenn ich frage,
ob Du Speedie denn auch liebst,
ich das stark zu zweifeln wage,
wenn Du so ne Antwort gibst.
 
Liebe kannste eh nicht geben,
weißt nicht wirklich, was das ist,
weil Du Dir in Deinem Leben,
einfach mal zu wichtig bist.
 
Eigentlich, so durft man hoffen,
hattest Du Dein Ziel erreicht,
doch ich war wohl sturzbesoffen,
als Du hast mein Herz erweicht.
 
Ingo Werner kannst nichts glauben,
weiß ich heute zu genau,
wird Dir nur den Glauben rauben,
auch ein Schäfchen wird mal schlau.
 
Diedersdorf war Dir zu blöde,
Schlunzi war Dein großes Glück,
doch bald war’s Dir hier zu öde,
warste fort, kamst nicht zurück.
 
Irgendwann ist man(n) mal schlüssig,
fängt nicht stets mit Neuem an,
plötzlich war er überdrüssig,
flüchtete, der blonde Mann.
 
Zukunftsangst kann ich verstehen,
Geldnot kenn ich nur zu gut,
doch da braucht man nicht zu gehen,
wenn es auch was and’res tut.
 
Habe stets für Dich gestritten,
war die Mahnung aufgeweicht.
Habe auch mit Dir gelitten,
doch das hat Dir nicht gereicht.
 
Beruflich warste oft am Ende,
hab’ geackert wie ein Pferd,
doch dann kam die große Wende
war Dir plötzlich nichts mehr wert.
 
Willst Dich ungern revanchieren,
bin Dir auch nicht reich genug,
in der Welt von großen Tieren,
fährt für Dich der nächste Zug.
 
Glitzerwelt und VIP-Turniere,
dort Du reitest nun im Kreis,
ob ich hunger oder friere,
int’ressiert Dich einen Sch...
 
Hab geglaubt, Du würdst mich mögen,
doch die Ansicht war fatal,
denn mit meinen Hundetrögen,
war ich stets Dir zu banal.
 
Hab geglaubt, Du seist erwachsen,
stehst auf Deinen Füßen fest,
hättest Ziele für Dein Leben
doch die war’n in diesem Nest.
 
Danke für die schönen Tage,
die Du hast mit mir verbracht,
leider gab es kaum die Lage,
wo Du hast’s Dir nett gemacht.
 
Zukunft sollte grad beginnen,
als Du 39 warst,
doch Du mußtest Dich besinnen,
bist ins Unglück schnell gerast.
 
Jetzt, wo wir hier König scheinen,
machste Dich von hier davon.
Das bringt mich sehr oft zum Weinen,
Undank ist der Welten Lohn.
 
Möchte diese Glück gern teilen,
weiß jedoch nicht mehr, mit wem,
weil hier keiner will verweilen,
zuviel Land und zuviel Lehm.
 
Liebtest Du auch diese Stille,
gingste trotzdem von hier fort.
War jedoch Dein eign’ner Wille,
wollst nicht mehr in diesen Ort.
 
Hast hier alles hingeschmissen,
keiner weiß genau, warum,
fühltest Dich ja selbst beschissen,
war von Dir schon ziemlich dumm.
 
Denn zum Tausch war nichts vorhanden
hast nicht sehr viel mitgenomm’n,
solltest auch damit bald stranden,
mußtest bei ihr unterkomm’n.
 
Hab’s nicht nötig, Dich zu drängen,
(lieb’ ich Dich auch dolle noch),
muß Dir nicht mein Haus aufzwängen,
denn Du kneifst ja sicher doch.
 
Gibt’s Probleme, biste flüchten,
wird Dir bange superschnell,
denn Du bist ja doch mitnichten
im Gehirn nicht superhell.
 
Einsicht kannste nicht gewinnen,
hier nicht und in keinem Fall,
wirst Dich wohl auch nicht besinnen,
(endet mal mit großem Knall).
 
Laß mich sterben oder leben,
kümmern tut Dich beides nicht,
kann Dir nun ja nichts mehr geben,
hast mich ausgenutzt, Du Wicht.
 
22.08.2006
 
 

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