späte Frucht Hoffnung

der Sommer reißt die Zelte ein
der große Jahreszirkus neigt sich hin zum Ende
die grünen Dome werden bunt und licht

silberne Fäden treibt der Wind
altfarbnes Herbstlicht läßt sie glitzern

und noch einmal sammeln Rosen ihre letzte Kraft
sie forme Knospen
deren Blühen im November noch

durch ihr Verderben
von der Vergänglichkeit
und dem Hinübergehn der Dinge

in kalter Schönheit künden wird

doch Halt noch ist es nicht so weit
noch wärmt die späte Sonne

treibt die Natur voran vollendet
ihre Früchte läßt fallen sie Nuß und Marone
den Winterapfel färbt den Wein

mein armes Herz ist auch dabei
in dem sich Ahnung mischt mit Schwermut
und mit banger Freude weil an Geruch

Geräusch Gefühl und Farben ich erkenne
daß sich hier mehr zurückzieht als

der letzte große Sommer dabei zweifelnd hoffe
daß nicht zu spät für dies mein Herz
ein neuer wieder aufbaut seine Zelte.....

Heino Suess     14.09.2006