Martina Wiemers
Krankenbesuch
Frau Wiemers wie sehen sie denn aus,
ich schreib sie krank, sie bleiben zu Haus.
Ich weiß sie haben viel zu tun,
doch ab ins Bett, sie müssen ruhn.
So sprach mein Arzt, der gute Mann
und für mich fing der Stress nun richtig an.
Bald hatte es sich rumgesprochen,
das ich so krank ins Bett gekrochen,
doch bekannt wie ein bunter Hund,
klingelte das Telefon Stund um Stund.
Vom klugen Rat , bis hin zum eignen Schmerz,
alles erfuhr ich, Hand aufs Herz.
Morgens schon kurz nach Vier,
hingen nun frische Brötchen an meiner Tür.
Alle wollten wissen so gegen acht,
wie es mir geht, nach dem ich aufgewacht.
Man kochte mir Suppe und süßen Brei
und brachte das Essen auch gleich vorbei.
Auch Susis Mäxchen , der hatte Zeit,
kam rüber zum Zeitvertreib.
Er fragte mir ein Loch in den Bauch
und bespritzte meine Fenster mit dem Gartenschlauch.
Schlug Nachbars Hund, dem armen Tropf,
mit meiner Gartenschaufel auf dem Kopf.
Bruder, Schwester, Onkel, Tante
und noch viele andere Bekannte,
alle kümmerten sich um mich,
doch ich , ich war bald nicht mehr ich.
Wär so gern ins Bett gekrochen,
doch statt dessen musste ich Kaffee kochen.
Wollt so gern nur mit dem Einen,
meine Zahnschmerzen beweinen.
Doch da ich ein Nachtmensch bin,
hatte es überhaupt keinen Sinn,
sich danach ins Bett zu legen
und so schrieb ich diese Zeilen eben.
Heute nach dem 6. Tage,
stellte der Arzt mir diese Frage:
Na wie geht´s nach so viel Ruh,
gut sehen sie aus und das Auge ist auch nicht mehr zu.
Hat sich gelohnt das lange Liegen,
sie sind fit und könnern die Gesundschreibung kriegen.
Ich lächelte dankbar und sagte die Worte:
am liebsten schenk ich ihnen eine Sahnetorte,
denn ich bin glücklich und sage Dank,
so schnell werd ich hoffentlich nicht wieder krank.
Doch all denen die sich so fleißig um mich gekümmert,
sage ich :Ohne euch hätt sich mein Zustand bestimmt verschlimmert.
Anmerkung:
Ich war seit 10 Jahren erstmals krank. Hatte tierische Schmerzen und eine geschwollene Backe.
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Veröffentlicht auf e-Stories.de am 19.09.2006.
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