Anna-Luise Franke

Fremd


Wir sind wie Weltreisende auf verschiedenen Planeten,
wir sind wie zwei Züge, die sich wohl leider nie begegnen,
du sagst, du könntest nicht gut lügen und ich schau dich ratlos an,
denn allein diese Behauptung ist schon beinahe infam,
und ich hör noch kurz das Rauschen, die Lichtjahre, die uns trennen,
aber ich such nicht, ich versuche nur dieses Leuchtfeuer abzubrennen.
 
Ich versteh nur nicht, dass wir uns nie berühren,
ich versteh nur nicht, was ich von dir eigentlich spüre.  
 
„Niemals hätt ich das gemacht“, aber ich kann es ja sagen,
denn wahrscheinlich wirst du niemals den Gegenbeweis wagen,
du sagst, du hast die tollsten Freunde und ich ahne, dass es stimmt,
denn ich weiß nicht, wer sonst so viele Scherben noch mitnimmt,
und ich hör noch kurz das Knistern von all dem, was wir nicht teilen,
ich weiß nicht, ob wir uns je begegnen und ob dieser Zweifel je wieder heilt.
 
Ich versteh nur nicht, dass wir uns immer noch so fremd sind,
ich versteh nur nicht, dass wir uns einfach nicht finden.
 

Man kann sich über Leben hinweg trotz ganz viel Nähe fremd bleiben. Und die Fremde spüren in jedem Wort, in jeder Berührung, in jeder ungeteilten Stunde Leben. Man kann sich ein Leben lang fremd bleiben. Schmerzen tut es erst, wenn man es merkt.Anna-Luise Franke, Anmerkung zum Gedicht

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Ein weit gereister Journalist schließt innerhalb weniger Stunden Freundschaft mit einem liebenswerten Naturkind. Die Nachricht von seiner lebensbedrohenden Krankheit treibt den engagierten Kriegsberichtserstatter in die Abgeschiedenheit, in die Einsamkeit, wo er allein mit seinem Schicksal fertig werden will.
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