Überall herrscht reges Treiben -
auch im Weinberg geht es rund.
Prall die stolzen Reben strotzen -
Winzer, jetzt schlägt deine Stund´.
Krächzend fliegt davon die Krähe.
Aufgescheucht vom Böllerknall.
Und der Nordwind trägt herüber,
aus dem Hain, des Knalles Hall.
Wo wir sonst im Schatten sitzen,
auf der Bank beim Gartenhaus.
Breitet sich die Pracht des Laubes,
wie ein bunter Teppich aus.
Zum letzten Mal die Wiese mähen,
eh der Herbst sich stürmisch zeigt.
Zum Pflücken sind noch viele Äpfel -
und zum Mosten längst bereit.
Dichter Nebel früh am Morgen -
zwischendrin ein scheues Reh.
Feucht das Gras der Streuobstwiese;
leicht schon reif - doch noch kein Schnee!
Kettensägen hört man heulen.
Regenfässer leert man aus.
Die - und die Tomatenstangen
stellt man hinters Gartenhaus.
Gegen Mittag - blau der Himmel -,
heut´ scheint alles auf der "Lug".
Gärten werden abgeerntet -
und im Enztal pfeift ein Zug.
Mancher nutzt die Gunst der Stunde
und "schmeißt" den Grill noch einmal an.
Vielleicht wird das die letzte "Rote",
die man hier oben brutzeln kann?
Hie und da steigt Rauch zum Himmel -
was mal grün war, wird verbrannt.
Nicht ganz so geht´s dem Balkenmäher,
der wird zum Winterschlaf verbannt.
Ein schönes "Lug" - Jahr geht zu Ende!
Mein Blick schweift über Bietigheim.
Im Westen sinkt die Herbstensonne -
jetzt wird es Zeit - für´s traute Heim.
© by rsto