Karl-Heinz Fricke
Die gute Ausrede
Billy stahl sich aus dem Haus
und lief schnell zur Stadt hinaus.
Das Pokerspiel, das war sein Laster,
meistens für ihn nur ein Desaster.
Er fand stets in der Abendstunde
eine gemütliche Pokerrunde.
Im Hinterzimmer vom "Zum Stier"
wurde gespielt bis morgens um vier.
Sehr gefährlich war Billys Frau
und er wusste ganz genau,
ging er schnurstracks heim,
würde sie hundsgemein.
Eine gute Ausrede musste her,
und er wusste ungefähr
sein Ausbleiben zu erklären,
und es sollte sich bewähren.
Billy rief nach vier zu Hause an,
sagte der schlaftrunkenen Frau sodann:
"Gestern Abend kurz nach zehn
wollte ich nach Hause gehn.
Als ich auf der Straße stand
kamen drei Kerle angerannt,
zwangen mich in ein Auto hinein,
ich konnte nicht einmal schrei'n.
Sie fuhren mich kilometerweit fort
an einen mir unbekannten Ort.
Vor einem einzelnen Haus
stiegen wir alle aus.
Sie schlossen mich in ein Zimmer ein
und höhnten, nun könnte ich ruhig schrei'n.
Die Burschen hatten übersehen,
die Fenster war'n nicht mit Gittern versehen.
Es gelang mir auszusteigen
und ihnen die Rückseite zeigen.
Schlage jegliches Lösegeld aus,
in zehn Minuten bin ich zu Haus.
Karl-Heinz Fricke 12.10.2006
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Veröffentlicht auf e-Stories.de am 11.10.2006.
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