K.N.Klaus Hiebaum

U N T E R W E R F E N____+ ____ abg, Band X, Kap 8

Die Lust sich zu unterwerfen
                         oder

Die Fähigkeit sich zu unterordnen

 
 
Die Lust mich zu unterwerfen
wurde gebrochen
beim Schmieden der Pläne
mich mit 1o in ein Heim zu stecken
 
sie wurde gefesselt
mich dort einsperrend
in eine schweißstinkende Schuhkammer
 
Die Fähigkeit mich zu unterordnen
peitschte man mir
aus meinem splitternackten Körper
mit gezopftem Lederriemen
 
sie ist erblindet
unter gierig sadistischem Gaffen
der Schlägerin
im schwarzweißen Habit
einer Klosterfrau
 
 
Die Lust Am sich unterwerfen
wurde taubstumm
im Aufschrei der Seele
nach Gerechtigkeit und Liebe
 
______________________________
 
In diesem Klima
wächst ohne die Gnade
nur die Lust
andere – sich zu unterwerfen
 
mit der Gnade aber
wächst Zivilcourage
und das Mitleiden
mit den Unterdrückten



wer obiges Gedicht gelesen hat,
 wird vielleicht ( kann )  verstehen,
warum es in meinem Leben
so häufige Dienstwechsel gab


L I E B E   ist . . .

den Anderen nicht im (eigenen) Rauch hängen zu lassen

 

 

Band X      ,          Kapitel 8

 

 

F L E I S C H H A U E R 

Die Speckfabrik 

Zwischendurch arbeitete ich noch 14 Tage in einer Metzgerei. Ausgerechnet in jenem Haus, wo wir in der Kindheit, nach Omas Tod, gewohnt hatten und wo des nachts immer die Tiere „schwarz“

(am Finanzamt und an der Veterinärkontrolle vorbei) geschlachtet wurden.

Kein Mensch kann sich vorstellen, was für ein „Sauhaufen“ dieser Laden war und was da alles in die Würste hineinkam! Fleisch gab's genügend zum essen, aber Würste...., Würste kamen Gott sei Dank nie auf den Speiseplan. Dies hätte wohl eine Rebellion ausgelöst.

Das interessante an diesem Job war die Speckherstellung.

Ein ganzer Kühlraum wurde mit 6oo eingesalzenen und gewürzten Hammen (ausgelösten Schweineschlegeln) vollgepfercht. Nach drei Wochen wurde alles auf einen Lkw geladen und weit ins Vinschgau hinaufgefahren. Dann ging's nochmals den Berg hoch, soweit die Straße und das was man anschließend noch als Weg bezeichnen konnte, reichte.

Dort wurde 1/3 der Ladung auf einen sehr niederen geländegängigen Traktor verladen und nochmals auf einem Ochsenweg bis zu einem aufgelassenen Hof (über 2ooo m Mh) hinaufbefördert. Dies natürlich drei Mal.

In der Zwischenzeit blieben schon 3 Personen am Hof und per Flaschenzug wurde sämtliches Fleisch 3 Stockwerke an der Hauswand emporgezogen und dann beim Dachbodenfenster hineingehievt. Dort wurden 6oo Hammen, also die Hinterteile von 3oo Schweinen, auf Fleischerhaken aufgehängt. In dieser Meereshöhe war der geeignete Platz für das anschließend wochenlange selchen (räuchern) und das monatelange Lufttrocknen bei idealer Temperatur.

 

 

 

X,     8

 

L I E B E   ist . . .

das Fleisch zu genießen

auch wenn es nicht dem Ideal entspricht


 

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