Manfred Pöter
Herbst
Lange Nächte - kurze Tage,
es bedarf jetzt keiner Frage,
jeder weiß im ganzen Land,
der Herbst hat`s Zepter in der Hand.
Er riß es an sich stürmisch-wild
und färbte gelb das Landschaftsbild.
Das Gelb wirkt gut, doch wird`s vergehn,
wenn erst die kalten Winde wehn.
Dann ist kein Blatt mehr auf dem Baum
- auch die Vögel singen kaum.
Gen Süden zogen sie - weit fort,
zu finden einen warmen Ort.
Vorbei ist`s mit dem milden Föhn,
der kalte Tau schmückt Täler - Höh`n.
Nur selten lacht ein Sonnenschein
und dringt zart in das Graue ein.
Die Ernte füllte Scheuer, Dach
und mancher denkt doch drüber nach,
ob der Vorrat nur vielleicht,
für den Lebensherbst auch reicht.
Der Mensch derweil erwartet schon,
den Winter mit noch härt`rem Ton.
Der Herbst geht nach Verliererart
und gibt dem Sieger freie Fahrt.
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Veröffentlicht auf e-Stories.de am 09.11.2006.
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