Karl-Heinz Fricke
Baracken im Nordland
Zwanzig Baracken im weiten Feld,
daneben die Mine in des Nordens Welt.
Nickel, Kupfer, Zink und Blei,
auch Gold und Silber ist dabei.
Sie fahren hinunter im dunklen Schacht,
sie hacken und schaufeln mit aller Kraft.
Sie bohren und sprengen
im Querschlag, dem engen.
Sie legen die Rohre und das Gleis,
von ihrer Stirne rinnt der Schweiß.
Sie füllen die Loren mit wertvollem Erz,
sind ganz dabei mit Können und Herz.
Sie setzen das Holz mit geübter Hand,
versetzen den Leerraum mit Steinen und Sand.
Nach ihrer Schicht voller Müh' und Plage,
fahren sie müd', aber froh über Tage.
Dreckig und speckig dann unter die Brause,
dann in das Lager , das ihr Zuhause.
Immer sehr reichlich das nahrhafte Mahl,
der Lohn ihrer Arbeit, gleichbleibend schmal.
Der Winter lang und grausig kalt,
frierendes Wild im nahem Wald.
In des kurzen Sommers Wärme
blutsaugende Mückenschwärme.
Ein Opfer ist's im Norden zu leben,
doch muss es dort auch Menschen geben.
Karl-Heinz Fricke 10.11.2006
Anmerkung:
Ein Gedicht aus dem Norden Manitobas, nahe der Hudson Bay, wo wir 17 Jahre unseres Lebens verbrachten.
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Veröffentlicht auf e-Stories.de am 10.11.2006.
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