Ursela Seitz

Versöhnung

Auf unserer Landstrasse da sehe ich ihn,

langsam und schwerfällig seiner Wege ziehn.

Der alte Mann kommt wohl aus der Stadt,

gebeugt, denn er fühlt sich müde und matt.
 

Bis zum nächsten Ort will er nun gehen,

dort als Bittsteller vor seinem Sohne stehen.

Der einstige Streit, zwischen jung und alt

nagt noch in Innern, ist nicht  ganz verhallt.
 

Dieser beschwerliche Weg muss wohl sein,

seine Frau ist sterbenskrank und er allein.

So steht er nun bald vor des Sohnes Tür,

dieser verwundert, was willst du denn hier?
 

Deine Mutter ist krank, bitte komm nach Haus,

doch der junge Mann lacht seinen Vater aus.

Mein Elternhaus das betrete ich nicht mehr,

nun gehe zurück und komm nicht mehr her.
 

Mit tränenden Augen hebt der Alte die Hände,

bitte komm doch, mit Mutter geht es zu Ende.

Nun lässt der Sohn sich doch noch erweichen

dem Vater die Hand zur Versöhnung zu reichen

 

Schade, dass man manchen Streit erst besiegt,

wenn ein anderer Mensch im Sterben liegt.

Ist es nicht schöner sich im Leben zu verstehen,

als im Streit und mit Hass auseinander zu gehen?

 

 

 

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Veröffentlicht auf e-Stories.de am 14.11.2006. - Infos zum Urheberrecht / Haftungsausschluss (Disclaimer).

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