Dieter Kamensek

Die Reise

Hört zu, gebt Acht, bleibt steh’n, seid leise,

ich komme von einer weiten und langen Reise!

Sie führte mich zu manchem Wunder hin,

obwohl vieles vergessen, einiges blieb im Sinn!


Der Beginn, er liegt von heut so weit und fern,

und blick ich zurück, so denk ich, immer gern,

wohin meine Zeit mich hat geleitet, hingezogen,

auf geraden Weg und manchmal auch im Bogen.

 

Menschen und Tiere sah ich kommen und entschwinden,

manchmal wollt ich einfach bleiben, mich einfach binden,

wollt so unterbrechen meine Reise, mein Gehen,

doch nein, ich musste weiter, konnt nicht einfach steh’n.

 

So kamen viele Dinge, zu mir, auch an mir vorbei,

heut seh ich vieles gelassen, mir ist soviel einerlei,

denn heut weiß ich, jede Reise endet, früher oder spät,

und auf dieser einen Reise ein jeder nur vorwärts geht.

 

Ich sammelte so vieles, was eigentlich nur Ballast,

Ich lernt auch so vieles und nahm es mit, als Last.

Viele Wesen lernt ich auf meiner Reise kennen,

und meist begann ich immer schneller zu rennen.

 

Ich traf einige Wesen, sie gewannen meine Liebe, mein Herz,

ich teilte mit ihnen viel Freude, aber auch Leid und Schmerz,

auf meiner Reise musste ich auch vieles verstehen, erkennen,

so auch das ich verlor, als ich begann auf meiner Reise zu rennen!

 

Ich wusste, nach langem Weg, habe ich vieles dafür gegeben,

am Ende der Reise, war alles eins, das Hoffen, Fürchten, Streben,

Am Ende der Reise, egal wie viel Freude, Liebe, Glück und Qualen,

bekomme ich, für alles, die Rechnung, und ich muss sie bezahlen.

 

Am Ende meiner Reise, wenn mich die Dunkelheit zärtlich umfängt,

am Ende des Weges, wo ich meine Wanderschuh an den Nagel gehängt,

da weiß ich genau, war alles vergebens und alles bleibt ohne Wert,

ob ich eine friedvolle Reise genossen, oder gekämpft mit Schild und Schwert.

 

Die Reise, von der ich euch so berichte, so einfach euch hier erzähle,

sie ist mein Leben, und meinen weiteren Weg ich nicht selber wähle.

Die Straße führt mich, nach der langen Reise, nach der langen Zeit,

zur Ruhe und zur Ewigkeit!

 

Bald schon bin ich vergessen, die Erinnerung an mich wird bald verblassen,

man gedenkt meiner eher im Bösen, denn ich hab sie alle verlassen.

Vieles landet, was mir einst so wichtig, am Müll und auf dem Abfallhaufen,

und um das wenige Wertvolle werden sich so manche Erben raufen!

 
Mögen die Menschen vom ewigen Leben träumen,

sollen sie sich umgeben mit Luxus, wohnen in teuren Räumen,

so wissen die meisten doch sehr genau und fürchten sich sehr,

die letzte Reise ist ohne jede Wiederkehr!

 

Auf der letzten Reise, Endorphin, Serotonin und dein eigen Dopamin,

gaukeln dir etwas vor und führen dich zum Tode hin,

sie sind so hilfreich, voller Träume und auch so voll Güte,

sie schließen deinen Lebenslauf, verwelkt ist nun die Blüte!

 

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