Sabine Drabosenig

Der lange Weg

Ich geh den Weg entlang und es dauert noch so lang, bis wir uns wieder sehen und uns gegenüber stehen. Deine Lippen küssen werd ich dann wohl müssen. Deine Haut berühren und dich neben mir spüren. Wo bist du so lang, auf einmal warst du weg. Du bist wahrscheinlich für immer fort, ich werde dich suchen an jedem Ort, denn irgendwann bist du bestimmt dort. Wo bist du frag ich mich, komm zurück, ich liebe dich. Weiß nicht was ich machen, denken und fühlen soll. Vielleicht willst du einfach nur allein leben, denn Einsamkeit kann ich dir nicht geben. Ich brauche Zweisamkeit und Geborgenheit, das kannst du mir wiederum nicht geben, denn du willst alleine leben. Warum verstehst du mich nicht, du sagtest immer du liebst mich, komm zurück, denn ich brauche dich.
 
(c) Sabine Drabosenig 2002 

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„Im Takt der Tage" ist wirkliche Lyrik. Ganz unverbrauchte Wendungen und Bilder findet man in den Texten, und fast immer haben die Gedichte eine philosophische Tiefe. Sie sind (objektiv) wahr und gleichzeitig authentisch gefühlt. Das macht den Reiz dieses Buches aus. Immer wieder ist es die Wonne des Augenblicks, die Ilse Dunkel beschreibt, das Sich-Fallen-Lassen und Genießen im Jetzt. Der Augenblick - er ist das stille, verborgene Thema, das sich durch die 68 Seiten dieses Buches zieht. Die Angst, dass der Moment bleiben möge - und doch immer wieder die Hoffnung, dass sich alles noch weiter entwickelt und nach vorn stürmt. Vorfreude, himmelwärts, zum Gipfel. „Der Gipfel / höchster Genüsse / in der Höhenlage / aller Möglichkeiten", wie die Autorn schreibt.

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