Robert Fischaleck

Grille

 
Wenn ich jetzt was zu sagen hätte,
ich würd' s nicht wiederfinden,
so laut trommelt mein Traum
gegen die Leinwand der Welt.

Und wollt' ich still sein
es wär' eine Grille
und keine wirkliche Stille
so sehr hab ich Zettel geschrieben
an die endlose Bedeutung.
und kein Gramm Sehnsucht
hält sie dort,
wo sie die Anker lichtet
und mir Entdeckung berichtet,
und das alles nur für eine Handvoll
Reime
und die sind auch noch nicht so toll.

Und all meine Wörter würd' ich verschenken
und andere in neue Bahnen lenken
für ein klein bißchen mehr
für ein einziges echtes Rauschen
ein einziges echtes Lauschen
dem unendlichen Meer.
Und wer immer noch denkt
es gibt eine Insel da draußen,
dem sei es vergönnt,
sie zu finden, bei seinen Träumen
oder unter den Linden
oder in den riesigen Zwischenräumen
im Buchstabenland.


 

Wenn ich alle die Echoes, die diese kurzen
Kommentare in mir ausgelöst haben auf einen
Punkt bringen wollte, müßte ich behaupten, ich
wollte eben jenen Kindheitsträumen kurz meine
Stimme leihen, und sie haben geantwortet, du
sagst es, wir haben all die Jahre überlebt.
Und "in einem" ist genau die einzige
glaubwürdige Beschreibung der Insel, die jemals
nach außen gedrungen ist, und überall sind
Piraten und Schwätzer und Säufer und die grölen
was das Zeug hält, alles nach, was ihnen über
den Weg läuft.
Und daß es Papageien gibt, ist eigentlich nur der
nächste Beweis, daß es auch diese Insel geben
muß.
Und wenn sich jetzt tatsächlich ein paar dieser
ausgemergelten Seeleute in dieser Spelunke am
Hafen getroffen haben und ihre Geschichten
austauschen.
Dann leihe ich mir noch etwas, eine Romanfigur:
Holmes, da stimmt was nicht, der Autor ist
widersprüchlich bis ins Detail.
Er bemängelt nicht nur seine Reime sondern
auch noch seine Sehnsucht nach Stille, besser
gesagt seine Suchergebnisse, und gleichzeitig
wünscht er allen, die noch an eine Insel glauben
viel Erfolg, was soll das.
Was wäre das Leben ohne das Auf und ab des
Meeres, Watson?
Was wäre diese Sehnsucht nach Frieden ohne
die Stille?
Was wäre das Meer ohne das Rauschen, und wie
selten sind die Augenblicke in dem man dies
versteht, nicht mit dem Kopf sondern mit dem
Herzen, Watson, das war kein Abschied, das war
eine Bilanz vor dem Getöse der äußeren Welt und
ihren irritierenden Illusionen.
Aber die Richtung stimmt, und das ist das
Wichtigste, in uns hat alles überlebt.
Ein Phönix, Watsón, und wenn ich einen Freund
von mir zitieren darf, the Spirit of it survives.
Robert Fischaleck, Anmerkung zum Gedicht

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