Ich stehe davor,
schaue hin,
noch mal und noch mal,
bis es flüstert in mir eine leise Stimme
„sage mir ein Wort, das größer als danke“
Die Farben,
die Anmutung,
ich schaue hin und noch mal,
es ist großartig, wahrlich ein Meisterwerk
„sage mir, warum bist Du noch nicht berühmt?“
Für manche Dinge gibt noch keinen Begriff -
oh Sprache Du liebes Kind,
gehe hin und lerne,
lerne das schönste Wort das es noch nicht gibt
„sage es mir, damit ich es benutzen kann“
Dieses Gedicht erhebt nicht den Anspruch, ein Meisterwerk zu sein,
vielleicht bewusst nicht. Absichtlich schlecht? Nein, vielmehr auf einer
anderen Ebene, so wie ein Gentleman stolz ist, wenn all die bewundernden
Blicke zu seiner Frau wandern und nicht zu ihm. Ich bekam heute zwei großartige
Kunstwerke geschenkt. Eigentlich bat ich einen guten Freund nur, mir eine Skizze
von einem zerbrochenen Krug zu malen. Und was bringt er mir, mit der Selbstverständlichkeit wie das Ticken einer Schweizer Uhr: Ein Wahnsinnsgemälde eines zerbrochenen Kruges und gleich noch ein weiteres Gemälde.
Wie soll ich es Dir sagen, lieber Martin, DANKE ist viel zu wenig.
Aber vielleicht schenkte diese Form des Danke ja auch Dir und Dir ein wenig Lesefreude. Herzliche Grüße, Rolf