Karine Diering

In schweren Zeiten

 

 

 

Fahlbleich sitzt du im kalten Raum
ungläubig vor dem Spiegelglas

zerschmettert durch der Zukunft Fraß

entwurzelt stöhnt der Lebensbaum

Verzweifelt streichelst du das Kissen

das seinen Schlaf mit ihr geteilt

als letzter Gruß der Duft verweilt

bald musst auch diese Gnade missen
 

Dein Lächeln für die Außenwelt

die Maske qualvoll einstudiert

als Schutz vor Fragen aktiviert

den Schmerz verdeckt im Zaume hält
 

Zart wieg ich dich in meinen Armen

die Wärme schmilzt das Herzenseis

es schmerzt unendlich - ja ich weiß

die Einsamkeit kennt kein Erbarmen!
 

Und immer wieder fragst du stumm

warum ging sie zur falschen Zeit

die Ziele waren doch noch weit

was letztlich riss das Ruder rum?
 

Du suchst nach überseh'nen Zeichen

nach Warnungen die ungehört

wenn Trauer sich in Wut empört

kann Starrheit neuem Fühlen weichen
 

Ich halte dich wenn Leere lähmt

wenn Grauen dir den Schlaf vergällt

Verzweiflung bei dir Einzug hält

gemahn der Vorzeit die dich zähmt 
 

Betäubst du dich stirbt auch die Liebe

die niemand dir entreißen kann

zieht dich die Sucht in ihren Bann

lebt nicht mehr viel was von euch bliebe
 

Mein Herz steht offen wartend warm

das Licht für dich brennt Tag und Nacht

fühlst du dich elend halt ich Wacht

beschütze dich in deinem Gram
 

Hier kannst du reden, schweigen,weinen

Gott und allen Welten fluchen

zaghaft neue Ziele suchen

im Fallen abgesichert greinen
 

Wenn Sinnloses dir wehrlos naht

zahl ich dem Teufel alle Zölle

verstell der Talfahrt ihren Pfad:

Freundschaft holt dich aus jeder Hölle!

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