Seht ihr das Mädchen?
Das Mädchen im Sarg?
Ihr dachtet immer, sie sei mutig,
doch keiner fragte, wie es ihr geht.
Nach außen Kämpfer, doch innen schwach...
Die Trauer füllte ihr Herz.
Warum habt ihr nichts unternommen,
als immer mehr Narben ihre Arme zierten?
Warum habt ihr sie nicht getröstet,
ihr Mut gemacht?
Warum habt ihr zugelassen,
dass sie sich immer mehr verletzte?
Warum gab ihr niemand von euch die Liebe,
nach der sie sich so sehr sehnte?
Warum durchbrach niemand die Mauer,
die sie um sich baute, aus Angst, aus Verzweiflung?
Jetzt ist es zu spät.
Niemand kann ihr jetzt noch helfen.
Ihr steht um ihren Sarg und stellt euch dumm.
Doch ihr wisst genau, warum sie sich umbrachte.
Aber ihr habt Angst, dass euch jemand sagt,
dass ihr versagt habt.
Und das habt ihr.
Ihr hättet sie retten können.
Mit einem lieben Wort, einer zärtlichen Geste.
Aber niemand von euch hat etwas unternommen.
Deshalb starb sie alleine, ohne Hoffnung.
Alleine mit ihrer Angst.
Ich stehe an dem Sarg.
Tränen laufen über mein Gesicht.
Doch niemand nimmt mich wahr.
Ich bin nicht real.
Während mein Geist neben dem Grab steht,
liegt mein Körper im Sarg.
Denn ich bin dieses Mädchen.
Und niemand wollte mir helfen...