Christine Bouzrou

" Sag, Thor..."

Oh Thor, hattest du niemals
den Klang eines Liedes auf deinen Lippen?
Niemals deine Mundwinkel ein Rendezvous
mit deinen Lachfalten gehabt?
Hast du jemals geküsst den süßen
Mund eines feschen Weibes?
Ihre warme weiße Haut berührt
mit dem Feuer deines Verlangens ?
Sag Thor, hast du je gefühlt?

Hast du nie den Schalk begrüßt
warst du nie als Mann ein Kind?
Nie die Nacht zum Tag gemacht
begleitet von der Süße des Weines?
Thor du, hast du nie die Weite
der Fantasie umarmt?
Niemals Rosen auf dem
Monde blühen gesehen.
Sag Thor, hast du je geträumt?

Wolltest du nie mit Adlern
um die Wette fliegen?
Und niemals barfuss die
Alpen überqueren?
Niemals die Meere erobern
frei wie ein Vogel im Abendrot?
Niemals hoch oben leuchtend wie
ein Stern am Himmelszelt sein?
Sag Thor, hast du je gehofft?


Gingst du nie die Kreuzung,
immer nur geradeaus?
Hast du nie mit gezinkten Karten
den dir angestrebten Sieg erreicht?
Hast du nie des Anderen Weib begehrt,
bist nie in die entgegen gesetzte Richtung gefahren?
Kennst nicht das Flüstern der Unvernunft
das lüstern dich verführt?
Sag Thor, hast du je gesündigt?

Hast du nie den Stachel
der unerfüllten Liebe gefühlt?
Nie das Gesicht deiner
Unfähigkeit im Spiegel gesehen?
Und hast du dich nie ins eigene
verdorbene Fleisch geschnitten?
Hast du niemals gekauert in der
Schublade in die man dich steckte?
Sag Thor, hast du je geweint?


Hast du nie des Lebens Ironie
mit der deinen besiegt?
Niemals die Augen deines
Gegenüber zum Strahlen gebracht?
Niemals dem Schicksal eine
Falle gestellt im Übermut?
Nie gespottet der Dunkelheit
mit deinem Lebenslicht?
Sag Thor, hast du je gelacht?

Hast du nie gefühlt, niemals
geträumt, gesündigt, geweint
gelacht und gehofft?
Hast du aufgegeben im
Stillstand deiner Willenskraft?
Starbst du mit dem ersten Atemzug?
Hast du deiner Seele eine Chance gegeben
eins zu werden mit deinen Sehnsüchten?
Sag Thor, sag...hast du je gelebt?

Bis heute weiß ich nicht was mich bei diesen Zeilen geritten hat. Sie sind einfach aus mir rausgesprudelt als würde jemand meine Hände führen und die Worte formen, so komisch sich das auch anhört..Christine Bouzrou, Anmerkung zum Gedicht

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